Der Hyundai Tucson wird seit über 16 Jahren gebaut und wurde seither über sieben Millionen Mal verkauft, was ihn klar zum beliebtesten SUV-Modell der Marke macht. Umso erstaunlicher ist es, dass die Designer beim Entwurf der neuen Generation derart mutig ans Werk gingen – oft fassen die Hersteller ein erfolgreiches Modell ja nur mit Samthandschuhen an, um die bestehende Kundschaft nicht zu verprellen.

Blickfang ist das aussergewöhnliche Tagfahrlicht mit je fünf spitz zulaufenden Flächen pro Seite, das Heck mit durchlaufendem LED-Band wirkt frisch und modern. Klar, Design ist immer auch Geschmacksache – doch dass der Neue mehr Charakter hat als alle seine Vorgänger, ist unbestritten.

Zum Test trat der SUV mit Plug-in-Hybridantrieb an, der einen 1,6-Liter-Benziner mit einem permanenterregten Synchron-Elektromotor kombiniert. Gemeinsam leisten sie 195 kW/265 PS und erzeugen ein Systemdrehmoment von 350 Nm – mehr Power braucht ein Kompakt-SUV nicht. Der Koreaner soll bis 60 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können – im Testbetrieb sprang nach spätestens 50 Kilometern der Benzinmotor an, was aber immer noch ein guter Wert ist. Der Verbrauch hängt wie bei jedem Plug-in-Hybrid stark vom Fahrprofil ab: Fährt man kurze Strecken und lädt oft, kommt man ganz ohne Benzin aus; fährt man viel mit leerer Batterie, zeigt die Verbrauchsanzeige schnell 6,5 Liter und mehr an.

Gutes Platzangebot

Der E-Motor ist in das 6-Stufen-Automatikgetriebe integriert, der Allradantrieb ist also klassisch mechanisch. Das hat den Vorteil, dass das Kofferraumvolumen nicht durch eine E-Maschine an der Hinterachse beeinträchtigt wird, und so finden 616 Liter Platz im Kofferraum, mit umgeklappten Rücksitzen sind es 1795 Liter – da kann einiges verstaut werden. Auch die Raumverhältnisse auf den fünf Sitzplätzen sind im Verhältnis zur Fahrzeuggrösse tipptopp.

Im Elektro-Modus rollt der Tucson flüsterleise dahin, der Benzinmotor schaltet sich bei Bedarf diskret dazu. Nur bei Volllast, etwa bei einem Überholvorgang bergauf, wird es etwas lauter in der Kiste – tatsächlich aber ist das in einem Plug-in-Hybrid kaum je nötig, dank der zusätzlichen Elektro-Power. Durch Kurven fährt der SUV knackig-präzis, der Federungskomfort ist für diese Fahrzeugklasse tadellos – so werden auch längere Strecken zum Genuss. Allerdings kann die Plug-in-Version ihre Vorteile nicht auf der Langstrecke ausspielen, sondern ist die richtige Wahl für Menschen, die mehrheitlich kürzere Strecken fahren und die zu Hause und/oder am Arbeitsplatz eine Lademöglichkeit haben.

ds

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