Publiziert am: 07.10.2022

Reformstau endlich beendet

AHV-Reform – Nach 25 Jahren ist wieder eine Reform der staatlichen Altersvorsorge gelungen. Mit dem Ja zur AHV-Doppelvorlage hat die Linke ihre sozialpolitische Vormachtstellung eingebüsst. Wichtig ist nun, dass eine schlanke BVG-Reform gelingt. Der «Sozialpartnerkompromiss» ist untauglich.

Die Abstimmung ist geschafft, das Ja zur AHV-Reform hat Bestand – und das linke Diktat bei Fragen der Sozialpolitik ist endlich durchbrochen worden: Der Schweizerische Gewerbeverband sgv hat sich über das Ja des Stimmvolks zu den beiden Vorlagen zur AHV 21 sehr erfreut gezeigt. Es sei «ein Ja zu einem gut austarierten Reformpaket und ein erster Schritt in Richtung weitergehender Sanierung». So gelte es nun, zügig die andere grosse Baustelle in der Altersvorsorge, die BVG-Reform, anzugehen. «Dies ohne schädliche Lohnprozenterhöhungen und ohne Rentenzuschläge, wie es der sogenannte Sozialpartnerkompromiss vorsieht.»

Erfolg der bĂĽrgerlichen Allianz

Der sgv wertete das Abstimmungsergebnis als einen Erfolg der breiten bürgerlichen Allianz. «Die Lügenkampagne der Linken und Gewerkschaften wurde entlarvt, und das Diktat der Linken in der Sozialpolitik gebrochen», sagt sgv-Präsident und Mitte-Nationalrat Fabio Regazzi. «Der Reformstau ist beendet; jetzt müssen weitere Reformen zügig an die Hand genommen werden.»

Das Volk habe sich mit der Entscheidung vom 25. September «gegen die linke Verzögerungstaktik bei der Sanierung der AHV ausgesprochen», schreibt der sgv.

Tatsache ist: Die Linken und die Gewerkschaften gehen geschwächt aus dieser Abstimmung hervor. Ihre beiden Volksinitiativen – 13. AHV-Rente und Nationalbankgeld für die AHV – dürften daher vor dem Souverän einen noch schwereren Stand haben.

Welche Auswirkungen das Verdikt vom 25. September 2022 auf den Ausgang der Wahlen in gut einem Jahr haben wird, bleibt abzuwarten. Zu hoffen ist, dass die siegreiche bürgerliche Allianz ihre Durchsetzungsfähigkeit bis dahin noch wird steigern können.

BVG braucht eine rasche Reform –ohne «Sozialpartnerkompromiss»

Zurück zur Sozialpolitik: Dringender Reformbedarf besteht als nächstes bei der 2. Säule der Altersvorsorge. Der sgv ruft das Parlament auf, so rasch als möglich eine schlanke Reform auszuarbeiten. Es müsse «eine mehrheitsfähige Vorlage werden, welche auf massvollen Korrekturen aufbaut und den Werkplatz Schweiz nicht weiter belastet».

Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft spricht sich nach wie vor dezidiert gegen zusätzliche Lohnprozente zur Finanzierung der Reform aus und distanziert sich ausdrücklich vom sogenannten «Sozialpartnerkompromiss». «Dieser Vorschlag ist nicht finanzierbar und verletzt mit den Rentenzuschlägen das bewährte 3-Säulenprinzip», so der sgv-Präsident.sgv/En

nein zur reform der VerRECHNUNGSSTEUER

«Chance vergeben»

Mit dem Nein des Stimmvolks zur Reform der Verrechnungssteuer wurde nach Ansicht des sgv «die Chance vergeben, Steuereinnahmen in die Schweiz zurückzuholen». Durch die Ablehnung der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer habe die Schweiz «nichts gewonnen, dafür aber einmal mehr die Gelegenheit verpasst, einen Standortnachteil im internationalen Steuerwettbewerb zu beheben». Dies sei insbesondere im Hinblick auf die Einführung des von der OECD geforderten Mindeststeuersatzes, mit der die Schweiz einen wichtigen Standortvorteil verlieren werde, bedauerlich (vgl. auch Seite 9). «Die Linken haben mit ihrem erfolgreichen ‹Grossfirmen-Bashing› im Abstimmungskampf dem Standort Schweiz einen Bärendienst erwiesen», so der sgv.

Die Ablehnung der Massentierhaltungsinitiative habe einmal mehr gezeigt, «dass radikale Initiativen keine Chance in der Schweizer Stimmbevölkerung haben».

www.sgv-usam.ch

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