Publiziert am: 21.10.2022

Schnell und flexibel

STANDORTSTRATEGIE – Die Schwob AG setzt seit 150 Jahren auf den Standort Schweiz, was gerade in der aktuellen Situation der Lieferengpässe ein grosser Vorteil ist.

Die Leinenweberei Schwob hält seit 150 Jahren am Standort Schweiz fest und expandiert nicht nach China oder in andere Länder. So wird in Burgdorf produziert und die Textilien werden in den eigenen Wäschereien im Tessin, in Weggis, Olten, Jona und Niederuzwil gereinigt. Zudem arbeitet das Unternehmen mit über 30 Wäschereien als Partnerbetriebe zusammen, um einen regionalen und flächendeckenden Service anzubieten.

«Dieses Angebot ist besonders für grössere Kundengruppen und Ketten wichtig, welche den Schwob- Service aus einer Hand sehr schätzen», erklärt Schwob-CEO Stephan Hirt.

Die weltweite Situation und Erfahrung der jüngsten Zeit – Corona, unterbrochene Lieferketten und Versorgungsprobleme etc. – bestätigen diese weitsichtige Standortstrategie. «Das Festhalten am Produktionsstandort Schweiz war gerade vor diesem Hintergrund absolut richtig. Die Nachhaltigkeit ist ein Teil von unserer Firmen-DNA», betont Hirt. «Mit einer Verlagerung der Produktion ins Ausland hätten wir die Nähe und die kurzen Wege zu unseren Kunden nicht optimal ausbauen können.» Zudem setzt das innovative Unternehmen auf hochwertige Qualität und produziert teilweise auch kleine Mengen für einen individuellen Kunden in der Schweiz. «Unsere Kunden im Ausland – von Hong-Kong, über den arabischen Raum bis hin nach Europa – schätzen die Schweizer Qualität, die Schnelligkeit und die hohe Flexibilität.»

100-prozentige Wertschöpfung

in der Schweiz

Schwob bezieht das Garn aus Europa – in der Schweiz gibt es leider keine Spinnerei mehr – alle anderen Arbeitsschritte werden dann in der Schweiz gemacht. «Somit haben wir eine Wertschöpfung von 100 Prozent in der Schweiz und tragen deshalb auf unseren Textillabels auch das Schweizer Kreuz. Dies mit Stolz und zur Freude unserer Kunden und deren Gäste, welche die nachhaltige Herstellung von Textilien in der Schweiz schätzen.»

So waren während der Pandemie nur kleinere Verzögerungen zu beklagen. «Unsere langjährigen Lieferanten haben uns immer bestens orientiert und wir sind entsprechend gut aufgestellt.» Und noch etwas ist dem Schwob-CEO wichtig: «Wir schaffen es, neue individuell hergestellte Textilprodukte, zum Beispiel für eine Hotel- oder Gastronomiegruppe, acht bis zehn Wochen nach Bestelleingang auszuliefern. Das können Billiganbieter aus China nicht.» Hirt ist auch überzeugt, dass die Weberei in Burgdorf auch in fünfzig Jahren noch existiert. «Denn in der Schweiz gibt es viele Kunden, die nicht riesige Mengen einkaufen und die hohe Flexibilität der letzten Weberei in der Schweiz schätzen. Dadurch können sich Hotels und Restaurants beim Ambiente und in der Qualität von ihrem Gesamtprodukt entsprechend positionieren.» CR

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