Mit dem ID.3 startete VW seine grosse Elektro-Offensive. Als der lange angekündigte Kompaktwagen auf der neuen Elektroplattform MEB Ende 2019 endlich bei den Händlern stand, löste er nicht nur Begeisterung aus: Die Software war langsam und hatte mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, das Auto fühlte sich im Fahrbetrieb unausgereift an. VW besserte nach, doch ein richtiger Knüller ist der ID.3 noch immer nicht.
Nun durfte sich die sportliche Tochter Cupra an dieser technischen Basis versuchen – und die Spanier haben bei ihrem Elektro-Debüt namens Born, benannt nach einem Stadtteil in Barcelona, gleich von Anfang an ins Schwarze getroffen. Klar, die Technik ist dieselbe wie im VW, doch das Drumherum ist deutlich besser gelungen.
Das Design ist spannender, deutlich sportlicher und irgendwie stimmiger. Das Interieur ist ansprechender, das Fahrverhalten ausgereifter. Dass er ab 38 900 Franken auch noch 5000 Franken günstiger ist als sein Konzernbruder, sollte VW zu denken geben – kein Wunder, wollen die Ingolstädter den Spielraum der Tochtermarken, namentlich Seat, Skoda und Cupra, immer mehr einschränken.
Zwei Batteriegrössen
Die technische Basis des Cupra Born ist schnell erklärt: Ein permanenterregter Synchronmotor an der Hinterachse treibt das kompakte Auto mit einer Leistung von 150 kW (204 PS) an, zwischen den Rädern sitzt die Batterie mit einer Bruttokapazität von 58 kWh (netto). Die reicht für eine WLTP-Reichweite von knapp 430 Kilometern, was im Alltag absolut ausreichend ist. Geladen wird mit maximal 120 kW (DC) an der Schnellladesäule respektive 11 kW (AC) an der Wallbox. Das sind die Daten der getesteten Basisvariante – wer 2050 Franken drauflegt, bekommt eine Leistung von 170 kW (231 PS), für nochmals 3500 Franken mehr wächst die Batterie auf 77 kWh und die Reichweite auf 548 Kilometer an.
Unterwegs ist der Born ein angenehmer Begleiter. Die Platzverhältnisse sind, gemessen an den kompakten Aussenmassen, sehr gut, die Sitze bieten genügend Seitenhalt und sind bequem, der Abrollkomfort ist der Klasse angemessen. Besonders in kurvigem Geläuf spielt der Spanier seine Qualitäten aus: Die Cupra-Ingenieure haben aus der gleichen Fahrwerkstechnik wie im ID.3 ein ausgewogeneres und vor allem spassigeres Fahrverhalten kreiert, das gut zum sportlichen Charakter der Marke passt. So ist der Cupra Born ein kleiner Blickfang, der gut als Werbeträger taugt und mit einem Laderaum von 385 bis 1267 Litern durchaus auch praktisch ist.
Dave Schneider
www.cupraofficial.ch
Auf einen Blick
Cupra Born 58 kWh
Karosserie: Kompaktwagen mit 5 Türen und 5 Plätzen
Masse (L × B × H):
4324 × 1809 × 1540 mm
Kofferraum: 385 bis 1267 Liter
Leergewicht/Nutzlast:
1818 / 452 kg
Antrieb: Permanenterregter Synchronmotor, Heckantrieb
Leistung: 150 kW (204 PS)
Drehmoment: 310 Nm
Fahrleistungen: 160 km/h, 0–100 km/h in 7,3 Sekunden
Batteriekapazität:
58 kWh (netto)
Ladeleistung:
120 kW (DC), 11 kW (AC)
Verbrauch (WLTP):
19,4 kWh auf 100 Kilometer
Reichweite (WLTP): 427 Kilometer
Garantie: 2 Jahre ohne Kilometerbegrenzung
Preis: Ab 38900 Franken