Publiziert am: 21.10.2022

So geht «Stromern» auf Spanisch

Cupra Born 58 kWh – Mit dem Born hat die VW-Tochter Cupra ihr erstes Elektromodell auf die Räder gestellt. Und wieder einmal haben die Spanier gezeigt, wie man aus der deutschen Technik mehr Emotionen herausholen kann.

Mit dem ID.3 startete VW seine grosse Elektro-Offensive. Als der lange angekündigte Kompaktwagen auf der neuen Elektroplattform MEB Ende 2019 endlich bei den Händlern stand, löste er nicht nur Begeisterung aus: Die Software war langsam und hatte mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, das Auto fühlte sich im Fahrbetrieb unausgereift an. VW besserte nach, doch ein richtiger Knüller ist der ID.3 noch immer nicht.

Nun durfte sich die sportliche Tochter Cupra an dieser technischen Basis versuchen – und die Spanier haben bei ihrem Elektro-Debüt namens Born, benannt nach einem Stadtteil in Barcelona, gleich von Anfang an ins Schwarze getroffen. Klar, die Technik ist dieselbe wie im VW, doch das Drumherum ist deutlich besser gelungen.

Das Design ist spannender, deutlich sportlicher und irgendwie stimmiger. Das Interieur ist ansprechender, das Fahrverhalten ausgereifter. Dass er ab 38 900 Franken auch noch 5000 Franken günstiger ist als sein Konzernbruder, sollte VW zu denken geben – kein Wunder, wollen die Ingolstädter den Spielraum der Tochtermarken, namentlich Seat, Skoda und Cupra, immer mehr einschränken.

Zwei Batteriegrössen

Die technische Basis des Cupra Born ist schnell erklärt: Ein permanenterregter Synchronmotor an der Hinterachse treibt das kompakte Auto mit einer Leistung von 150 kW (204 PS) an, zwischen den Rädern sitzt die Batterie mit einer Bruttokapazität von 58 kWh (netto). Die reicht für eine WLTP-Reichweite von knapp 430 Kilometern, was im Alltag absolut ausreichend ist. Geladen wird mit maximal 120 kW (DC) an der Schnellladesäule respektive 11 kW (AC) an der Wallbox. Das sind die Daten der getesteten Basisvariante – wer 2050 Franken drauflegt, bekommt eine Leistung von 170 kW (231 PS), für nochmals 3500 Franken mehr wächst die Batterie auf 77 kWh und die Reichweite auf 548 Kilometer an.

Unterwegs ist der Born ein angenehmer Begleiter. Die Platzverhältnisse sind, gemessen an den kompakten Aussenmassen, sehr gut, die Sitze bieten genügend Seitenhalt und sind bequem, der Abrollkomfort ist der Klasse angemessen. Besonders in kurvigem Geläuf spielt der Spanier seine Qualitäten aus: Die Cupra-Ingenieure haben aus der gleichen Fahrwerkstechnik wie im ID.3 ein ausgewogeneres und vor allem spassigeres Fahrverhalten kreiert, das gut zum sportlichen Charakter der Marke passt. So ist der Cupra Born ein kleiner Blickfang, der gut als Werbeträger taugt und mit einem Laderaum von 385 bis 1267 Litern durchaus auch praktisch ist.

Dave Schneider

www.cupraofficial.ch

Auf einen Blick

Cupra Born 58 kWh

Karosserie: Kompaktwagen mit 5 Türen und 5 Plätzen

Masse (L Ă— B Ă— H):

4324 Ă— 1809 Ă— 1540 mm

Kofferraum: 385 bis 1267 Liter

Leergewicht/Nutzlast:

1818 / 452 kg

Antrieb: Permanenterregter Synchronmotor, Heckantrieb

Leistung: 150 kW (204 PS)

Drehmoment: 310 Nm

Fahrleistungen: 160 km/h, 0–100 km/h in 7,3 Sekunden

Batteriekapazität:

58 kWh (netto)

Ladeleistung:

120 kW (DC), 11 kW (AC)

Verbrauch (WLTP):

19,4 kWh auf 100 Kilometer

Reichweite (WLTP): 427 Kilometer

Garantie: 2 Jahre ohne Kilometerbegrenzung

Preis: Ab 38900 Franken

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