Publiziert am: 07.10.2022

Stabile Situation bei den Lehrstellen

Lehrstellen – Die Zahl der unterzeichneten Lehrverträge bewegt sich im Rahmen der Vorjahre. Das ist insbesondere auf die konstant hohe Ausbildungs-bereitschaft der Unternehmen zurückzuführen.

Neuste Trendmeldungen aus den Kantonen spiegeln im Spätsommer 2022 einen weitgehend stabilen Lehrstellenmarkt. Wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mitteilt, sind gesamtschweizerisch per Ende August 69 000 Lehrverträge unterzeichnet worden (vgl. Box). Diese Zahl bewege sich im Rahmen der Vorjahre.

Die stabile Lehrstellensituation ist insbesondere auf die konstant hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen zurĂĽckzufĂĽhren. Es zeigt sich, dass die Berufsbildung insgesamt gut aufgestellt ist und die Unternehmen an der Sicherung des Nachwuchses festhalten.

Weitere Personengruppen

Verschiedene Faktoren beeinflussen das Angebot und die Nachfrage auf dem Lehrstellenmarkt: Auf der Angebotsseite (Unternehmen) sind es die strukturellen Veränderungen, konjunkturellen Schwankungen wie auch die Ausbildungsfähigkeit der Unternehmen. Auf der Nachfrageseite (Jugendliche) haben die demografische Entwicklung und die Interessen der Jugendlichen Einfluss auf den Lehrstellenmarkt. Nebst den Schulabgängerinnen und -abgängern bewegen sich weitere Personengruppen auf dem Lehrstellenmarkt. Beispielsweise Erwachsene ohne Lehrabschluss oder mit Interesse an einer Zweitausbildung, Umsteigerinnen und Umsteiger in andere berufliche Grundbildungen, Personen in Brückenangeboten oder Zwischenlösungen, Personen ohne schweizerischen Berufsabschluss oder Personen, welche das Gymnasium oder die Fachmittelschule abgebrochen haben. Deshalb kann der Lehrstellen-Markt nicht mit dem Schulabgänger-Markt gleichgesetzt werden.

Freie Lehrstellen

Für die Jugendlichen ist nach den Sommerferien der ideale Zeitpunkt, um sich der Frage nach dem passenden Beruf oder dem weiteren Bildungsweg zu widmen. Auf Berufsberatung.ch können Interessierte nach freien Lehrstellen suchen.

Dort werden nach und nach Lehrstellen mit Lehrbeginn 2023 veröffentlicht, die von den Betrieben an die Kantone gemeldet werden. Für einige Kantone sind noch Lehrstellen für 2022 aufgeschaltet. Im Lehrstellen-Nachweis LENA sind Stand Ende September knapp 40 000 Lehrstellen frei.

Sich vor Ort ein Bild machen

Ausserdem sensibilisiert die Mitte August von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt lancierte Kampagne BerufsbildungPlus.ch junge Menschen im Berufswahlprozess und deren Eltern für die zahlreichen Möglichkeiten, die die Berufsbildung bietet (vgl. Artikel oben). Zudem finden sich auf BerufsbilungPlus.ch auch Informationen zu anstehenden Veranstaltungen und regionalen Berufsmessen.

Diese bieten Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild von unterschiedlichsten Berufen zu machen. Daneben erhalten sie in Gesprächen mit Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern und/oder Lernenden direkte Informationen aus der Praxis und können ihre Eignungen und Neigungen im Hinblick auf ihre Berufswahl entdecken.pd/Red

www.berufsberatung.ch

Im Fokus

Die Zahlen im Detail

Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) beobachtet den Lehrstellenmarkt. Gemäss Umfrage bei den kantonalen Berufsbildungs-ämtern sind bis Ende August 2022 gesamtschweizerisch 68916 Lehrverträge abgeschlossen worden. Dies entspricht 95 Prozent der im Vorjahr insgesamt abgeschlossenen Lehrverträge (Ende Oktober 2021).

Die Lehrstellenbesetzung verläuft vergleichbar mit dem Vorjahr. Die abgeschlossenen Lehrverträge per Ende August 2022 verteilen sich wie folgt auf die Regionen:

• Espace Mittelland: 17174

• Nordwestschweiz: 10105

• Ostschweiz: 5900

• Région lémanique: 12492

• Ticino: 2427

• Zentralschweiz: 8034

• Zürich: 12784

www.tbbk-ctfp.ch

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