Publiziert am: 07.06.2019

Viel geleistet – viel gespart

MITGLIEDSCHAFT IM SGV – Im Interesse der von ihm vertretenen 500 000 KMU und ihrer Verbände hat der Schweizerische Gewerbe­verband sgv im ersten Halbjahr 2019 beachtliche Erfolge eingefahren. Die Mitgliedschaft lohnt sich direkt und indirekt.

Die KMU gelten nicht zufällig als «Rückgrat der Schweizer Wirtschaft». 99,8 Prozent aller Unternehmungen sind KMU mit weniger als 250 Arbeitnehmenden. Sie bieten rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze an und bilden 70 Prozent aller Lernenden aus. Bildungspolitik und Fragen der Berufsbildung gehören deshalb zum Kerngeschäft des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv, der die Interessen seiner rund 230 Verbände mit gegen 500 000 Unternehmen vertritt.

Lehre und höhere Fachschulen stärken

Im ersten Halbjahr 2019 hat der sgv unter anderem darauf hingewirkt, dass die Koordination zwischen dem Abschluss der Berufslehren und dem Beginn der Sommerrekrutenschule verbessert wird. Dieser ständige Druck auf die Verantwortlichen im VBS – der direkt verantwortliche Ausbildungschef hat sich inzwischen in ruhigere Gefilde abgesetzt – wurde mit Erfolg belohnt: Der Ständerat unterstützt eine Motion, die darauf abzielt, dass die Armee jene Fachleute, die sie angeblich so dringend braucht, nicht unnötig in ihrer beruflichen Entwicklung behindert, indem sie sie frühzeitig aus der Lehre beordert.

Im Weiteren hat der sgv zwei Motionen zur Stärkung der höheren Fachschulen unterstützt. Sie fordern vom Bundesrat, die rechtlichen Grundlagen so anzupassen, dass die höheren Fachschulen mit eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen und ihre Abschlüsse national und international besser positio-niert werden. Dies ist wichtig, bringen die höheren Fachschulen doch hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte hervor und tragen damit zum Erfolg der Schweizer Wirtschaft bei.

Es geht um viel Geld

Von der Bildung zu den Finanzen: Im Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) geht es um sehr viel Geld. Allein die zentrale Bundesverwaltung beschafft Bauleistungen, Waren und Dienstleistungen im Wert von über fünf Milliarden Franken jährlich. Die Gesamtsumme aller Zahlungen im Zusammenhang mit dem öffentlichen Beschaffungswesen in der Schweiz wird auf rund 41 Milliarden Franken pro Jahr geschätzt.

In den Beratungen hat der sgv darauf hingewirkt, dass im neuen BöB die Qualität stärker gewichtet und das Preiskriterium etwas relativiert wird. Dies mit einem Ziel: gleich lange Spiesse für in- und ausländische Anbieter. Neu erhält nicht mehr das günstigste Angebot den Zuschlag, sondern das vorteilhafteste. Neben Preis und Qualität soll unter anderem auch das Engagement in der Berufsbildung zählen.

5000 Franken pro Firma gespart

Der Bundesrat will bestehende Inhaber-AGs dazu zwingen, ihre Inhaberaktien in Namensaktien umzuwandeln. Tun sie das nicht, sollen sie enteignet werden. Der sgv hat – als einziger Wirtschaftsverband notabene – zugunsten der etwa 50 000 betroffenen KMU interveniert. Im Nationalrat gelang es, eine sogenannte «Grandfathering»-Regel zu etablieren: Bestehende Inhaberaktiengesellschaften dürfen weiter bestehen bleiben, neue soll es nicht mehr geben. Der Nutzen: Bestehende Inhaber-AGs sparen pro Firma rund 5000 Franken an Umwandlungskosten ein. Der Ständerat muss diesem Vorschlag noch zustimmen.

Rabatt auf Suva-Prämien

Sparen auch bei den Suva-Prämien: Auf Antrag des sgv-Vertreters im Suva-Rat hat der Unfallversicherer ein Modell verabschiedet, mit dem überschüssige Anlageerträge an die Versicherten ausgeschüttet werden. Aufgrund dieses Modells konnte die Suva bereits 958 Millionen Franken zurückstellen. Diese wurden eingesetzt, um auf den Berufs­unfall­versicherungsprämien 2019 einen Rabatt von 15 Prozent zu gewähren. 2020 wird der Rabatt 11 Prozent betragen.

Erfolg an der Urne

Und nicht zuletzt haben der sgv und das von ihm angeführte KMU-Komitee für die AHV- und Steuervorlage mit dafür gesorgt, dass das Paket am 19. Mai mit einer Zweidrittelmehrheit angenommen wurde – ohne die ursprünglich vorgesehene starke Erhöhung der Dividendenbesteuerung und eine gleichzeitige Erhöhung der Familienzulagen. Von diesem Ja profitiert die gesamte Wirtschaft, nicht bloss die KMU.

Gerhard Enggist

www.sgv-usam.ch

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