Die Forschung ist eine wichtige Triebfeder für die Innovation in den Betrieben. Die ETH Zürich unterstützt dabei vorbildlich KMU, damit sie
ihre Innovationen in der Praxis umsetzen können. Die ETH sei kein
Elfenbeinturm: «KMU sind jederzeit herzlich willkommen», betont Prof. Lino Guzzella, Präsident der ETH
Zürich. «KMU heisst nicht, dass sie auch kleine oder tiefere Technologien einsetzen. Es gibt viele KMU, die
äusserst hochstehende Produkte entwickeln. Wir arbeiten in diversen
Bereichen direkt mit diesen KMU
zusammen», so Guzzella. Und er ergänzt: «Wir haben zum Beispiel ein Büro, das nennt sich Industry Relations. Das ist eine ganze Gruppe von Menschen, die sich dafür einsetzt, dass wir die Anliegen der KMU eins zu eins angehen können.»
«Ich wünsche mir mehr Mut von den KMU, an unsere
Türe zu klopfen.»
Ein Beispiel dafür ist die Erarbeitung einer neuen Internetstruktur mit mehr Transparenz und Sicherheit. Dabei arbeitet die ETH mit grossen und kleineren Firmen zusammen. Ebenso hat die ETH mit der Firma Hess einen Trolleybus mit tieferem Verbrauch bei höherer Autonomie kreiert, mit dem Tessiner Unternehmen Rapelli Salami ohne Resistenzgrenze erforscht oder mit der Firma Menzi Muck einen ferngesteuerten Schreibbagger für Gefahrenzonen gebaut.
«Wir bieten zahlreiche Förder- und Vernetzungsmöglichkeiten für KMU, um ihre innovativen Ideen zu realisieren», betonte Guzzella. Dazu gehören beispielsweise die «Industry Days», an welchen die neusten Forschungsergebnisse gezeigt werden, die Firma Inspire, mit welcher Projekte gemeinsam bearbeitet werden können, oder das Förderinstrument KTI, das für eine einfache Finanzierung sorgt. «Wir machen auch selber KMU. Wir gründen jedes Jahr 25 neue Unternehmungen – Spin-off-Unternehmungen – und das sind natürlich meistens KMU.» Um den Transfer von Forschung und praxisorientierter Entwicklung in den KMU noch mehr voranzutreiben, wünscht sich Guzzella, «dass die KMU mehr Mut haben und einfach mal zu uns kommen und an die Türe klopfen. Ich kann garantieren, wir machen diese Türe auf.»
ETH-Abgänger sind gefragt
Und wie sieht es auf Unternehmerseite aus? «Wir profitieren von den Produkten, die neu entwickelt werden, und von den hochqualifizierten Leuten, die wir unbedingt brauchen», betont Hans Michael Kellner, CEO der Messer Schweiz AG in Lenzburg. Wichtig sei aber die Abstimmung zwischen KMU und ETH direkt im Gespräch, damit die Anforderungen, die sich im Laufe der Jahre auch wandelten, aufeinander abgestimmt werden könnten. Für Kellner ist klar: «Die Schweiz ist auf Innovationen und qualifizierte Mitarbeiter angewiesen.» Und weiter stellt der fest: «Um weiterhin zur Spitze der wettbewerbsfähigsten Nationen zu gehören, sollten die Innovationsbereiche erweitert werden.» CR
Das Interview mit Prof. Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, und Hans Michael Kellner, CEO der Messer Schweiz AG in Lenzburg, sehen Sie auch in unserer TV-Sendung «FOKUS KMU – die Sendung für Wirtschaft & Gesellschaft» vom 13. Màrz unter:
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www.fokus-kmu.tv