«Wir gründen jährlich 25 neue KMU»
FORSCHUNG – Die ETH veredelt das Weltwissen in der Schweiz und stellt es den KMU zur 
Verfügung. Die Unternehmen und Hochschulen profitieren gegenseitig vom Know-how.
INNOVATION – Betriebe und Verbände sind stark miteinander vernetzt. Nur so kann der Innovationsfluss in der Berufsbildung 
gewährleistet werden. Für ein flexibles Berufsbildungssystem braucht es Akteure, die effizient miteinander arbeiten.
Mit dem Wandel der Zeit und ihren Einflüssen und Strömungen wie beispielsweise der Digitalisierung verändern sich auch Arbeitsplätze. Einmal erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten veralten rasch. Neue Berufsbilder entstehen und ohne eine stetige Weiterbildung ist man im Berufsalltag schnell im Abseits. Auf diese Veränderungen im Berufsalltag und bezüglich des Berufsbildes müssen die Berufsbildung sowie die Organisationen der Arbeitswelt OdA reagieren, wenn sie den wirtschaftlichen Bedürfnissen weiterhin entsprechen möchte. Doch was bedeutet Innovation in der Berufsbildung? Die Schweizerische Gewerbezeitung hat bei einigen Kantonalen Gewerbeverbänden sowie Berufsverbänden nachgefragt.
Innovation heisst fĂĽr AndrĂ© Berdoz vom Centre Patronal Wissensdurst und Offenheit fĂĽr Neues. «Die Berufe von heute werden morgen nicht mehr dieselben sein. Wir mĂĽssen uns und unsere Werte immer wieder in Frage stellen, nur so können wir die Zukunft bewältigen», ist der Inhaber der Electro-Techniques AZ SA in 
Grandvaux ĂĽberzeugt. Die Innova-tion mache die Berufsbildung effizienter, beispielsweise durch den 
Einsatz von modernen und einheitlichen elektronischen Lehrmitteln, ist Olivier Maeder vom Auto-Gewerbe Verband Schweiz AGVS ĂĽberzeugt. «Innovationen verlangen, dass die Berufsbildung auf Veränderungen zeitnah reagiert. Immer raschere technologische Fortschritte verlangen ein flexibles Berufsbildungssystem und Akteure in der Berufsbildung, die effizient in NetzwerkÂorganisationen miteinander arbeiten», so 
Maeder.
Auch der Alltag der Elektrobranche ist durch extrem schnelllebige VeränderungsÂprozesse geprägt. «Innovation heisst fĂĽr uns Vorausschauen und Erneuern. So läuft die technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung dauernd in die Bildung ein», erklärt Simon Hämmerli, Direktor des Verbandes Schweizer Elektro-Installationsfirmen VSEI. Um innovativ zu bleiben, musste sich der Schweizer Fitness- und Gesundheitscenter-Verband SFGV an den veränderten Markt anpassen. «Bei uns erwarten die Kunden nicht nur eine Beratung im sportlichen Bereich, sondern neu auch bezĂĽglich eines gesunden Lebensstils. Dazu mussten wir die Ausbildung unserer Leute entsprechend anpassen», betont Claude Ammann, Präsident des SFGV.
Enge Zusammenarbeit von
Verbänden und Betrieben
Verbände und Betriebe sorgen gemeinsam dafür, dass der Innovationstransfer in der Bildung fliesst. Dafür nutzen sie Synergien und sind miteinander im Austausch. Zentral ist dabei für Roland Hohl, Geschäftsleiter der Interessengemeinschaft Kaufmännische Grundbildung IGKG Schweiz und der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen SKKAB, «dass innovative Unternehmen für die Mitwirkung bei der Erarbeitung und Aktualisierung von Bildungsverordnungen und Bildungsplänen gewonnen werden können».
«Die technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung läuft dauernd in die 
Bildung ein.»
Karl Fisch, Präsident des Kantonal Schwyzer Gewerbeverbandes, hat die Erfahrung gemacht, dass die Mitglieder der Berufskommission von den Betrieben her Erneuerungen und neue Anforderungen in die Verbände bringen. «Das funktioniert sehr gut», so Fisch. Betriebe stellten aufgrund von neuen Innovationen auch Anforderungen an die Verbände, weiss 
Robert Portmann, zuständig für die Berufsbildung bei TREUHANDSUISSE. «Wir versuchen, im Verband Innovationen und mögliche Auswirkungen auf die Betriebe im Rahmen einer strategischen Ausrichtung auszuleuchten und unsere Mitglieder auf solche Zukunftsszenarien aufmerksam zu machen», erklärt Portmann.
Für André Berdoz sei es Aufgabe der Berufsverbände, Begegnungen mit innovativen Visionären zu schaffen, um so Wissbegierde und Lerneifer der Jungen zu fördern. «Wir als Verband versuchen beispielsweise bei der Gesundheitsprävention den Unternehmen ein geeignetes Spielfeld zur Verfügung zu stellen, damit sie die neuen Innovationen entsprechend anwenden können», stellt Claude Ammann vom SFGV fest. Auch Simon Hämmerli vom VSEI verweist darauf, dass Betriebe und Verband stark miteinander vernetzt seien: «Der Kommunikationsfluss ist beidseitig sehr aktiv. In den verschiedenen Gremien werden neue Technologien und Trends rege diskutiert.» Dies bestätigt auch Olivier Maeder vom AGVS: «Wir stellen durch regelmässigen Erfahrungsaustausch mit Herstellern und Importeuren sicher, dass Produkteinnovationen in Form von neuen Technologien in Fahrzeugen – beispielsweise Antriebs- und Assistenzsysteme – zeitgerecht in die Ausbildung einfliessen und somit 
die Aktualität für die Fachkräfte und Betriebe sichergestellt wird.»
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Neue effiziente Lernmethoden
Mit der elektronischen Lernortkooperation oder dem E-Learning sowie Lern-Apps geht die Berufsbildung besonders innovative Wege. Dazu gehören fĂĽr Roland Hohl von der IGKG Schweiz auch die Bottom-up-Innovationen, die das BerufsbildungsÂsystem ermöglicht. «Allerdings muss der Transfer von Ergebnissen aus Projekten zur Entwicklung der Berufsbildung systematisiert und intensiviert werden.» Der technologische Wandel sei ein steter Treiber der Bildung auch in Richtung Upskilling. «All diese Entwicklungen nimmt die Berufsbildung auf und verarbeitet sie», bringt es Simon Hämmerli von VSEI auf den Punkt. Corinne Remund
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