Publiziert am: 03.04.2020

«Wir sind flexibel und können uns anpassen»

CORONA-KRISE – Das Transportunternehmen stellt auch in dieser schwierigen Zeit sicher, dass die Grundversorgung für die Bevölkerung immer einwandfrei gewährleistet ist.

Trotz Corona-Krise sind die Chauffeure sowie die gesamte Belegschaft der Bertschi AG mit Hauptsitz im aargauischen Dürrenäsch Tag für Tag im Einsatz, um Güter sicher und zuverlässig von A nach B zu transportieren. Einerseits ist das Transportunternehmen Teil der Versorgungskette für die Güter des täglichen Bedarfs und transportiert so beispielsweise Rohstoffe für die Produktion von Des­infektionsmitteln, Waschmitteln, Körperpflegeprodukten oder Lebensmittelverpackungen. «Hier ist es essenziell, dass unsere Dienstleistungen weiterhin störungsfrei erbracht werden können», betont Hans-Jörg Bertschi. Andererseits ist das Unternehmen Zulieferer für die Automobilindustrie – die aktuell zum Stillstand gekommen ist und ihre Produktionswerke geschlossen hat – sowie für die Elektronikindustrie und die Baubranche. «Mit diesen Branchen machen wir den grössten Teil unseres Umsatzes. Wir rechnen in den kommenden Wochen mit einem starken Rückgang der Transportnachfrage in diesem Sektor. Das wird sicher grössere Einbussen bringen», prognostiziert Bertschi. Er ist allerdings zuversichtlich, dass das Unternehmen diese Krise meistern kann: «Wir sind gesund finanziert und sicher aufgestellt und sehr flexibel. Das heisst, wir können uns schnell auf veränderte Bedingungen einstellen und entsprechend agieren.»

Kombinierter Verkehr

Noch wurden für den grenzüberschreitenden Güterverkehr keine Restriktionen erlassen und die Bertschi-Transporte beliefern weiterhin alle Destinationen. Dazu gehören auch die zwei Niederlassungen in Italien. «Alle unsere Standorte sowie die rund 200 Mitarbeitenden in Italien sind nach wie vor im Einsatz. Es gibt diverse Vorschriften bezüglich Hygiene und Social Distancing, die Grundtätigkeit – die Planung und Abwicklung von Gütertransporten – ist jedoch nicht eingeschränkt», sagt Bertschi. Doch wie lange die Grenzen für LKW-Fahrer noch offen sind, ist ungewiss: Bertschi will vorbereitet sein. Deswegen habe man angefangen, die Güter auf verschiedene Bahn-Terminals zu verteilen. «Der Vorteil am kombinierten Transport ist, dass bei uns die Güter mannlos unterwegs sind», sagt er. Die Container werden vom Schiff auf die Bahn verladen, so weit wie möglich mit dem Zug transportiert und erst für die Feinverteilung auf Lastwagen umgeladen. Bertschi: «Das funktioniert auch jetzt sehr gut.»

Digitalisiert und ohne menschlichen Kontakt

Das Unternehmen hat bereits zu einem früheren Zeitpunkt verschiedenen Massnahmen zum Schutze der Mitarbeitenden ergriffen. So arbeiten inzwischen drei Viertel der Bürobelegschaft von zu Hause aus. In anderen Bereichen im Betrieb wurde ein Zweischichtbetrieb eingeführt, sodass sich die Mitarbeiter der beiden Schichten nicht treffen. «Unsere erste Verantwortung ist es, unsere Mitarbeitenden so gut wie möglich vor einer Ansteckung zu schützen. Dies gilt insbesondere für die LKW-Fahrer, die täglich an der Front im Einsatz sind. Solange der Chauffeur in seiner Kabine sitzt und nicht direkt mit jemandem in Kontakt kommt, ist er isoliert, also sicher. Bertschi hat deswegen die Schalter bei den Terminals wo nötig mit Plastikschutzwänden aufgerüstet. «Damit es zu keiner Tröpfchenübertragung kommen kann», sagt Bertschi. Zudem helfe es, dass man seit etwa einem Jahr eine eigens entwickelte App habe. «Auftrags­erteilung, Lade- und Entladebestätigung, Frachtbrief-Scanning und Sendeverfolgung – alles ist jetzt digitalisiert und ohne Kontakt.» CR

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