Publiziert am: 02.09.2022

KMU & Finanzen

Worauf es bei der Planung der privaten Finanzen ankommt

Worauf sollen Unternehmerinnen und Unternehmer bei ihrer privaten Finanzplanung besonders achten? Die privaten und die geschäftlichen Ziele geben die Leitplanken vor.

Die Pensionierung steht bevor und das Unternehmen soll in neue Hände übergeben werden. Gleichzeitig macht sich der Inhaber Gedanken darüber, sein Eigenheim zu verkaufen und auf Weltreise zu gehen. Oder aber: Die ersten Schritte in die Selbstständigkeit sind getan und die Firma nimmt Fahrt auf. Die Jungunternehmerin möchte nun ihre Familie optimal absichern und fragt sich, ob sie sich ein Eigenheim leisten kann. Diese Beispiele zeigen: Je nach Lebenssituation stehen unterschiedliche Ziele im Vordergrund – und es stellen sich unterschiedliche Fragen. Bei Firmeninhaberinnen und Firmeninhabern sind die private und die geschäftliche Vermögenssituation eng miteinander verwoben. Mit einer umfassenden Finanzplanung schafft man sich eine Basis, um die persönlichen Wünsche zu erfüllen.

Ăśberblick verschaffen

Gerade bei der Erwerbsaufgabe lohnt es sich, frühzeitig eine Auslegeordnung zu machen. Denn beim Sparen – sei dies über die freie oder die gebundene Selbstvorsorge oder die Pensionskasse – hilft ein langer Anlagehorizont. Auch die Absicherung von einem selbst und der Familie sollten frühzeitig angegangen werden. Zum Vergleich: Für Firmen werden jährlich Bilanzen und Erfolgsrechnungen erstellt. Auch bei den privaten Finanzen ist es gut zu wissen, wie viel man sparen kann und in welcher Form es sich am meisten lohnt. Dabei bestimmen die Komplexität der Ausgangslage oder der Ziele den Umfang der Finanzplanung, welche die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben sowie des Vermögens über Jahrzehnte darstellt. In Varianten kann aufgezeigt werden, wie es sich verhält, wenn Schulden amortisiert oder Kapital angelegt wird. Oder etwa auch, wie sich der Rentenbezug im Vergleich zum Kapitalbezug aus der Pensionskasse auswirkt. Gerade für Unternehmerinnen und Unternehmer lohnt es sich, die Wahl der Personalvorsorge und Pensionskasse auf die persönliche Situation abzustimmen. Hiermit können die private Vorsorge gestärkt und Steuern optimiert werden.

Auch die Firma ist ein Vermögenswert

Speziell für Firmeninhaber stellen sich bei der Finanzplanung einige weitere Fragen, ist doch die Firma ein zusätzlicher Vermögenswert, der Einfluss auf das Privatvermögen hat. Gerade aus steuerlichen Überlegungen ist es angezeigt, sich früh Gedanken über die Zukunft zu machen. Wer etwa im Zuge der Nachfolgeplanung die Firma verkaufen möchte, tut gut daran, eine frühe Umschichtung vom Geschäftsvermögen beispielsweise via Dividendenauszahlung oder Lohnerhöhung ins Privatvermögen ins Auge zu fassen. Oftmals werden die Gewinne jahrelang in der Firma behalten und diese soll dann mit viel Liquidität verkauft werden, was eine Übergabe erschweren kann. Wer eine Einzelfirma hat, sollte vor einem Verkauf an eine Umwandlung in eine GmbH oder AG denken – auch das kann steuerliche Vorteile haben. Von einer privilegierten Besteuerung profitiert auch, wer in den Jahren vor der Liquidation einer Einzelfirma stille Reserven auflöst. Wichtig: Ändert sich der eingeschlagene Kurs – sei es privat oder geschäftlich – gilt es, die Finanzplanung anzupassen. Tragfähige Lösungen entstehen, wenn alle Abhängigkeiten berücksichtigt werden – und Spezialistenwissen aus den Bereichen Steuern, Vorsorgen, Anlegen, Finanzieren und Recht einfliesst.

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