Publiziert am: 16.02.2024

Der K(r)ampf mit den Behörden

Bürokratie – Der Optiker Zwicker ist von einer sehr lange andauernden Baustelle umringt. Diese schrecke Laufkunden ab, und Parkplätze für Kunden fielen weg, sagt Inhaber Daniel Halder. Die Stadt interessiere dies jedoch wenig.

Daniel Halder kämpft derzeit mit einer Baustelle rund um seinen Optiker Zwicker. «Seit etwa zweieinhalb Jahren werden an der Strasse vor unserem Geschäft Leitungen verlegt. Und der Ausblick ist nicht besser: Das soll nochmals zweieinhalb Jahre so andauern …» Die Ausgangslage war aber noch schlimmer: Die Stadt wollte gar das Trottoir sperren, auf dem man in das Optikergeschäft gelangt. «Verschiedene Gewerbebetriebe haben sich dagegen aber erfolgreich gewehrt.»

Letztlich ist das ein schwacher Trost: «Eine Baustelle schreckt Laufkundschaft ab; insbesondere auch Touristen, auf die wir angewiesen sind.» Zudem fallen dadurch Parkplätze für die Kunden weg. «Dass zwischendurch eine Strasse repariert oder Leitungen saniert werden müssen, ist klar», sagt der KMU-Inhaber. «Aber diese massive Ballung an Baustellen und die lange Dauer sind extrem.»

Die Stadt Zürich habe auf all diese Herausforderungen immer in etwa gleich reagiert: «Das interessiert uns wenig», fasst Halder deren Rückmeldung zusammen. «Da ist man als Steuerzahler und KMU-Betrieb, der für Wertschöpfung sorgt und Arbeitsplätze schafft, schon etwas frustriert.»

Zum Kopfschütteln

Das ist nicht die einzige Geschichte, die Halder vom alltäglichen Bürokratie-Marathon erzählen kann. Das Gebäude, in dem sich Optiker Zwicker befindet, ist denkmalgeschützt. Das habe den Umbau sehr verkompliziert. Bei der Erweiterung des Ladenlokals etwa übernahm Optiker Zwicker die Fläche eines Ladens nebenan im selben Gebäude und integrierte diese in sein neues, vergrössertes Geschäft. Die beiden Läden waren durch eine Wand getrennt, die zwei Eingangstüren für die Kundschaft lagen damals aber gleich nebeneinander.

Halder und sein Architekt planten, was in einem solchen Fall normal und üblich ist: Einen einzigen, gemeinsamen, vergrösserten Eingang anstatt zwei Einzeltüren. «Schliesslich betritt man neu ein einziges Geschäft.» Der Denkmalschutz stellte sich zuerst jedoch quer. «Er sagte uns, dass das so nicht gehe. Wir konnten nur den Kopf schütteln», erinnert sich Halder. Etliche Begründungen später – nach der Einschaltung des Architekten inklusive Formularkrieg – lenkte der Denkmalschutz schliesslich doch noch ein. «Diese Verzögerung bei einer völlig logischen baulichen Massnahme hat uns nochmals erheblich mehr Geld gekostet.»hug

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