Sicherheit nimmt einen zentralen Stellenwert in unserem Leben ein. Sei dies bei der Gesundheit, bei der Altersvorsorge, bei den Finanzen, bei der Bildung, am Arbeitsplatz – oder auch im Verkehr. Denn wo Menschen unterwegs sind, können immer auch Unfälle passieren. Daher ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit, und damit die Unfallprävention, das oberste Primat der Verkehrspolitik. So haben denn auch die sechs Engpassbeseitigungsprojekte, über welche wir am 24. November abstimmen, die Erhöhung der Verkehrssicherheit zum Ziel. Doch wie genau funktioniert das?
Mehr Verkehrssicherheit dank weniger Ausweichverkehr
Unfälle sind nicht überall gleich wahrscheinlich. Am häufigsten passieren sie dort, wo viele verschiedene Verkehrsteilnehmer – Fussgänger, Velofahrer, Personenwagen, Last- und Lieferwagen etc. – dieselbe Verkehrsfläche nutzen. Ein Blick in die Unfallstatistik des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zeigt, dass über 80 Prozent der Unfälle auf Kantons- und Gemeindestrassen stattfinden. Die Nationalstrassen sind – obwohl sie wesentlich mehr Verkehr bewältigen – viel sicherer.
Will man also die Verkehrssicherheit erhöhen, so muss man dafür sorgen, dass der Verkehr wenn immer möglich auf den sichersten Strassen stattfindet. Heute fliesst hingegen viel Verkehr, welcher eigentlich auf die Nationalstrassen gehört, durch die Städte und Dörfer. Es ist dies der sogenannte Ausweichverkehr. Grund dafür ist Stau auf den Nationalstrassen. Dieser führt dazu, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer auf das nachgelagerte Strassennetz ausweichen, weil sie auf der Autobahn nicht mehr vorwärtskommen. Dies führt zu übermässigem Verkehr in den Ortschaften, und verursacht dort Sicherheitsrisiken.
Mit den sechs Engpassbeseitigungsprojekten, über die wir am 24. November abstimmen, werden die Staus auf den Nationalstrassen aufgelöst. Der Verkehr kann dort wieder fliessen, und muss nicht mehr auf die Ortschaften ausweichen. Dies erhöht automatisch die Verkehrssicherheit in den Städten und Dörfern, da dort weniger Autos unterwegs sind. Von der verbesserten Verkehrssicherheit profitieren diejenigen, welche ebenfalls in den Ortschaften unterwegs sind: die Velofahrerinnen und Fussgänger, die Passantinnen und Schulkinder.
Weniger Stau = weniger Auffahrunfälle
Die Engpassbeseitigungsprojekte haben noch einen weiteren positiven Effekt in Sachen Verkehrssicherheit. Auch dieser ist auf die Verflüssigung des Verkehrs zurückzuführen. Denn Unfallherde finden sich auf den Nationalstrassen vor allem am Ende von Staus. Gemäss Angaben des ASTRA sind Auffahrunfälle die mit Abstand häufigste Unfallart. Werden Staus verhindert, indem Engpässe auf chronisch überlasteten Strassenabschnitten beseitigt werden, gibt es auch weniger Auffahrunfälle. Dadurch werden die Nationalstrassen, die schon heute die sichersten Strassen in der Schweiz sind, noch sicherer.
Das Paradebeispiel für diese Entwicklung ist der Gubrist. Mit der Eröffnung der dritten Tunnelröhre konnte dort gemäss ASTRA das Unfallrisiko um 75 Prozent reduziert werden.
Freie Fahrt für Rettungskräfte
Trotz aller Investitionen in die Vorbeugung von Unfällen kann es ab und zu doch mal krachen. Im Ernstfall ist es wichtig, so schnell wie möglich zu reagieren. Deshalb sind gerade Sanität, Feuerwehr, Polizei und Co. darauf angewiesen, dass sie freie Durchfahrt haben. Stau behindert die Rettungskräfte, und dies kann im Notfall wertvolle Minuten kosten. Daher hilft die Behebung von Engpässen auf den Nationalstrassen auch dann, wenn bereits ein Unfall geschehen ist. Ohne behindernden Stau können die Helfer schneller vor Ort sein, und schlimmere Unfallfolgen vermeiden.
Ein Ja fĂĽr die Sicherheit
Für den Erhalt der Verkehrssicherheit ist eine gute Infrastruktur zentral. Denn nur gut unterhaltene Strassen sind auch sichere Strassen. Dafür sind die Investitionen in die Nationalstrasseninfrastruktur unabdingbar. Die Beseitigung von Engpässen reduziert zudem übermässigen Ausweichverkehr in den Ortschaften. Dadurch kann die Sicherheit dort, wo gewohnt und gelebt wird, merklich erhöht werden. Ein zusätzliches Plus: Ein verringertes Stauaufkommen senkt auch die Wahrscheinlichkeit für lästige und gefährliche Auffahrunfälle auf den Nationalstrassen selbst. Und nicht zuletzt sorgt die Engpassbeseitigung dafür, dass im Ernstfall schnell Hilfe vor Ort sein kann. Für all diese positiven Effekte zugunsten der Verkehrssicherheit braucht es am 24. November ein geeintes Ja an der Urne.
Michèle Lisibach, Ressortleiterin sgv
zusammen-vorwaertskommen.ch
vgl. auch Seiten 2 & 4