Publiziert am: 21.03.2014

Flexibilität, Regionalität und Swissness

WAUWILER CHAMPIGNONS AG – Das Familienunternehmen ist mit einer Jahresproduktion von 300 Tonnen braunen und 2100 Tonnen weissen Champignons der grösste Champignonsbetrieb in der Schweiz. Vorbildlich wird in der Firma die Nachhaltigkeit gelebt.

Eingebettet im luzernischen Hinter-land zwischen Bauernhöfen und Gewerbezone liegt die Wauwiler Champignons AG. In den letzten 25 Jahren hat sie sich zu einem der modernsten und grössten Champignonsbetriebe der Schweiz entwickelt. «Wir produzieren hier täglich 7000 Kilogramm Champignons, das sind knapp 2500 Tonnen im Jahr», erklärt Roland Vonarburg. Er ist seit 21 Jahren Geschäftsführer des mittelgrossen Familienunternehmens und übernahm die Firma 2003 von Heinz Hirsbrunner. Der grosse Erweiterungsbau von Produktions- und Logistikgebäude gehört nebst der Umsiedlung des 1951 im bernischen Biglen gegründeten Unternehmens und dem Neubau auf den grünen Wiesen in der Kreuzmatt von Wauwil zu den grossen Meilensteinen in der Firmengeschichte.

Grossverteiler als Kunden

Heute wird auf einer Fläche von 
9200 m2 während 365 Tagen im Jahr produziert. Der nationale Marktanteil beträgt 30 Prozent. Nebst dem Kerngeschäft, der Produktion von Champignons, widmet sich das KMU dem Handel und dem Vertrieb eines vielfältigen Sortimentes der beliebtesten Zucht- und Wildpilze. Zwei Drittel der Produktion fliessen in den Detailhandel. Coop, Migros, Volg, Denner und Spar gehören zu den Hauptabnehmern. Das restliche Drittel ist für den Gemüsehandel in der ganzen Schweiz bestimmt. Dieser beliefert auch Restaurants.

Das KMU legt grossen Wert auf eine hohe Qualität sowie eine gute Kundenbetreuung. «Die Qualitätsansprüche der Kunden sind hoch. Frische Ware, Flexibilität, Regionalität und Swissness sind Qualitätsstandards, die wir erfüllen müssen, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein», so Vonarburg. Ein weiteres Ziel des Unternehmens ist, mit einem qualitativ gesunden Wachstum auch gegenüber ausländischen Mitbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben. Darunter versteht sich auch, den Konsumenten das Produkt «Pilz» mit Ausstellungen, Degustationen und immer wieder neuen Produkten im Conveniencebereich näherzubringen. 140 Mitarbeitende arbeiten im Betrieb, davon 80 Pflückerinnen in den klimatisierten Kulturräumen. Für die Zucht der Champignons wird als Ausgangsmaterial ein natürliches Champignonsubstrat verwendet. Bereits nach drei Wochen kann mit der Ernte begonnen werden, die wegen der hohen Empfindlichkeit der Pilze sorgfältig von Hand erledigt werden muss. Die Pilze werden direkt in die Verkaufspackungen «gepflückt». Die Pflückzeit dauert zwei bis drei Wochen. In der Spedition erfolgt eine letzte Qualitäts- und Verpackungskontrolle bevor die Champignons zu den Grossverteilern gelangen. «Die grösste Herausforderung ist es, einen guten Ertrag in der richtigen Qualität zu erhalten», so Vonarburg.

Vorbildliche Nachhaltigkeit

Know-how, Innovation und Weitsicht ziehen sich wie ein roter Faden durch die Firmenkultur und kommen auch in der Nachhaltigkeit zum Tragen. Diese liegt dem Luzerner Unternehmer sehr am Herzen. In den letzten Jahren hat er insgesamt 2,3 Millionen Franken in betriebliche Umwelt-Projekte investiert. Seine persönliche Verantwortung für die Umwelt ist vorbildlich: Rund 40 Prozent der benötigten Energie stammt vom eigenen Dach und von der Kompogasanlage; das ergibt eine CO2-Einsparung von 120 Tonnen pro Jahr. Dazu kommt das Wassermanagement: Anstatt mit Trinkwasser arbeitet die Putzequipe mit Regenwasser. Das spart jährlich 2.6 Millionen Liter Trinkwasser. Einen Steinwurf von der Champignonzucht entfernt steht die Kompogasanlage, an der Vonarburgs Firma beteiligt ist. Hier entsteht – auch mit den Abfällen aus der Champignon-Zucht – Strom und Wärme für 800 Haushalte. «Wir beziehen Wärme und ersetzen so pro Jahr knapp 100 000 Liter Heizöl», erklärt der Luzerner. Die Solaranlage umfasst eine Fläche von 3800 m2 und liefert fast die Hälfte des benötigten Stroms.

Für die Zukunft hat Vonarburg noch weitere Pläne: «Ich möchte die Pro-duktion um vier weitere Kulturräume ausbauen und so die Produktion wie das Personal um 10 Prozent steigern.»Corinne Remund

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