Publiziert am: 27.03.2014

«Nicht noch mehr 
Lebensmittel importieren»

Die Landwirtschaft Bestrafen?

Die Mindestlohn-Initiative blendet regionale und branchenspezifische Unterschiede völlig aus. Wohin das führt, zeigt ein Blick auf die Schweizer Landwirtschaft. Ein Mitarbeiter wohnt auf unserem Hof in einer eigenen Wohnung für monatlich 330 Franken; sämtliche Nebenkosten inbegriffen. 
Die Verpflegung für den ganzen Monat, inklusive sämtlicher nichtalkoholischer Getränke kostet ihn 660 Franken pro Monat. Er muss keinen Arbeitsweg zurücklegen. Arbeit, Unterkunft und Verpflegung sind am selben Ort. Dies bringt – trotz eines Bruttolohnes von 15.60 Franken pro Stunde – viel Lebensqualität und ein vergleichsweise hohes

frei verfügbares Einkommen. Im nahen Deutschland wird für die gleiche Arbeit zurzeit ein Mindestlohn von 8 Franken ausbezahlt, also rund die Hälfte. Gerade in der Landwirtschaft darf die internationale Konkurrenzfähigkeit der verschiedenen Branchen nicht vergessen werden. Die Mindestlohn-Initiative

wird ohne Zweifel dazu führen, dass noch mehr landwirtschaftliche Betriebe verschwinden. Der arbeitsintensive Anbau von hiesigen Früchten und Gemüsen wird in der Schweiz unrentabel. Das Einkommen in der Landwirtschaft ist tief. Für die Bauernfamilien ist es deshalb schlicht unmöglich, ihren Hilfskräften einen doppelt so hohen Mindestlohn wie im benachbarten Europa, ja gar den weltweit höchsten Mindestlohn zu bezahlen. Denn sie haben keine Chance, die Produkte am Markt entsprechend teuer zu verkaufen.

Ich bin absolut davon ĂĽberzeugt, dass wir mit der Mindestlohn-Initiative

weniger einheimische Produkte haben werden, die nota­bene auch noch teurer werden. Umso mehr müssen wir dann aus dem Ausland importieren. Ist das sinnvoll? Wohl kaum. Deshalb muss die Mindestlohn-Initiative abgelehnt werden.

Markus Ritter,

Nationalrat CVP/TG,

Präsident Schweizerischer

Bauernverband SBV

«Hiesige Produkte werden rarer – 
und teurer dazu!»

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