Das Braujahr 2014/15 prĂ€sentiert sich stabil: Der schweizerische Gesamtbiermarkt wuchs im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,1 Prozent, wie der Schweizer Brauerei-Verband mitteilt. Es resultierte ein Total von 4â649â027 Hektoliter Bier. «Vor dem Hintergrund, dass sich der Bierkonsum europaweit rĂŒcklĂ€ufig entwickelt und sich die wirtschaftlichen, aber auch politischen Rahmenbedingungen im Berichtsjahr abermals verschlechtert haben, ist das Ergebnis zufriedenstellend», sagt Bierbrauer-PrĂ€sident Markus Zemp. Die Braubranche sei gefordert und könne nur durch erhöhte Innovationskraft, Effizienz und mit QualitĂ€tsbieren im Wettbewerb bestehen.
Die 17 Mitglieder des Schweizer Brauerei-Verbandes (SBV) stehen fĂŒr 96 Prozent der schweizerischen Bierproduktion und rund 250 verschiedene QualitĂ€tsÂbiere.
Die Auswahl an Bieren in der Schweiz wĂ€chst ungebremst. «Die Biervielfalt in unserem Land nimmt seit Jahren zu», weiss Marcel Kreber, Direktor des Schweizer ÂBrauerei-Verbandes. Ein Ende dieser Entwicklung â sie freut Brauer ebenso wie Kunden â sei erfreulicherweise nicht absehbar.
Largo löst Swissness-Problem ab
Nach wie vor hĂ€lt die Swissness-Diskussion die Lebensmittelbranche auf Trab. FĂŒr die Bierbrauer kann vorderhand Entwarnung gegeben werden. Der Bundesrat hat das Verordnungs-recht zur Swissness-Vorlage genehmigt und klargestellt, dass das Brauwasser beim Bier wesensbestimmend ist und somit an dessen Swissness angerechnet werden darf.
Nur kurze Verschnaufpause
Die Verschnaufpause war aber nur kurz. Im Juni 2015 eröffnete der Bund das Anhörungsverfahren zum «Projekt Largo», mit dem das schweizerische Verordnungsrecht im Bereich der Lebensmittel an das europĂ€ische angepasst werden soll. Ăber 2000 Seiten zu 27 Verordnungen mussten analysiert und verglichen werden. Nach einer ersten EinschĂ€tzung droht der Schweizer Lebensmittelbranche und somit auch den Bierbrauern neues Ungemach: Warnhinweise sollen landesweit dreisprachig gemacht werden mĂŒssen, die Deklaration der Herkunft von Rohstoffen wird stark verkompliziert und Ăbergangsfristen werden unnötig kurz festgesetzt. «Hier gilt es, eine ĂŒbermĂ€ssige Regulierung zu verhindern.» Ziel mĂŒsse es sein, technische Handelshemmnisse ab- und nicht neu aufzubauen.
Alkoholgesetz auf der Kippe
Schliesslich drohe die Revision des Alkoholgesetzes nach sieben Jahren der Diskussionen und Debatten zu scheitern. «Nachdem sich die eidgenössischen RĂ€te nicht ĂŒber die Förderung der inlĂ€ndischen Spirituosenproduktion einigen konnten, steht neben dem Spirituosensteuergesetz auch das neue Alkoholhandelsgesetz auf der Kippe.»
Hoffnung auf einen positiven Ausgang bestehe noch, so die Bierbrauer, wenn der StÀnderat in der kommenden Wintersession diese beiden neuen Gesetze voneinander abkoppele und somit zumindest das Alkoholhandelsgesetz zu retten versuche.
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www.bier.ch