Publiziert am: 14.04.2023

KMU & Finanzen

Die Zinsen sind wieder da und eröffnen Anlageopportunitäten

Leitzins auf dem höchsten Niveau seit 2008

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat an ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung am 23. März beschlossen, den Leitzins um weitere 0,5% auf 1,5% und damit das höchste Niveau seit 2008 zu erhöhen. Die Inflation in der Schweiz liegt mit 3,4% weiterhin deutlich über dem von der Zentralbank tolerierten Wert von 2%. Die zukünftige Zinsentwicklung wird auch weiterhin von der Inflationsbekämpfung der SNB geprägt sein. Die langfristigen Zinsen dürften gemäss unserer Prognose leicht höher liegen als aktuell, jedoch nicht mehr stark ansteigen.

Überschüssige Liquidität bewirtschaften und diese (teilweise) vor Inflation schützen

Nach all den Jahren mit einer negativen Verzinsung gilt es gegenwärtig wieder umzudenken. Mit einer aktiven Bewirtschaftung der Überschussliquidität kann eine höhere Verzinsung bzw. eine Anlagerendite erreicht werden, welche höher ist als eine Kontokorrentverzinsung, bei überschaubarem Risiko. Bei der momentanen Inflation von über 3% verliert Geld täglich real an Wert. Geld sollte aber arbeiten, statt auf dem Konto brachzuliegen, um minimal eine Kompensation für die Inflationsabwertung zu erhalten.

Beratung lohnt sich

Als Voraussetzung benötigt es eine strukturierte Liquiditätsplanung mit einer Aufteilung in kurz-, mittel- und langfristige Töpfe, um finanziell flexibel und unternehmerisch handlungsfähig zu bleiben. Darauf stützend sollten Ziele und Erwartungen im Bereich des festgestellten Anlagehorizonts definiert und mit der Risikofähigkeit und -bereitschaft abgeglichen werden. Aufgrund der verschiedenen Lösungsvarianten ist ein Gespräch mit einem Kundenberater zielführend. Im Allgemeinen sind eher Investitionen in liquide, transparente und kostengünstige Anlageklassen und -instrumente zu empfehlen.

Das Portfolio sinnvoll aufbauen

Beispielhaft kann in drei verschiedenen Varianten gearbeitet werden, mit unterschiedlicher Gewichtung je nach Risikofähigkeit.

Geldmarktanlagen: Einige Tage bis 12 Monate – Geldmarktanlagen bieten verschiedene Möglichkeiten, verfügbare Mittel kurzfristig zu investieren. Dafür eignen sich je nach geplantem Anlagezeitraum zum Beispiel Festgeldanlagen. Bei Callgeldern ist zudem eine kurzfristige 48-stündige Abrufbarkeit möglich. So lässt sich schnell und ohne grösseren Aufwand eine interessante Verzinsung erzielen. Dies nicht nur in Schweizer Franken, sondern auch in den geläufigen Fremdwährungen.

Anleihen: 1–5 Jahre – Als Grundlage dienen CHF-Anleihen mit Fokus auf Unternehmensanleihen mit kurzen Laufzeiten. Durch den gestaffelten Verfall der Anleihen generiert der Kunde eine stetige Teilliquidität. Der Kunde sollte bereit sein, Teile des Portfolios mind. 3–5 Jahre zu halten. Aktuell ist eine Bruttorendite von über 2% möglich. Obligationen werden grundsätzlich zu 100% zurückbezahlt, somit kann bei Halten auf Verfall ohne Kreditausfall bereits heute die erwartete Rendite antizipiert werden.

Aktien: über 5 Jahre – Je nach Risikoneigung kann eine Aktienquote von 10–20% beigemischt werden. Im aktuellen Umfeld erachten wir Unternehmen mit einer soliden Ausschüttungsstrategie und nachhaltiger Dividendenrendite als interessant. Diverse Untersuchungen zeigen, dass der Kauf von Aktien dividendenstarker Unternehmen das Depot eines Anlegers stabilisieren. Aufgrund deren Sektoreigenschaften schützen diese Qualitätsaktien vielfach auch besser gegenüber einer Inflation.

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