Publiziert am: 12.12.2014

«Die Karrieremöglichkeiten 
sind schier unendlich» Mit Leidenschaft 
und Disziplin Alle Karrieremöglichkeiten stehen offen

KARRIERE NACH DER BERUFSLEHRE – Für Samuel Schenk sind das duale Schweizer

Bildungssystem und stetige Weiterbildung in seinem Beruf sehr wichtig. Deshalb möchte

er nächsten Sommer mit einem Studium an einer Höheren Fachschule beginnen.

Eine Karriere muss von jedem selbst und aktiv gestaltet werden, ist Susanne 
Vollmeier überzeugt. Die Teamleiterin der Abteilung Bau & Immobilien bei UBS in der Region Zürich hat nach der Banklehre energisch und ehrgeizig genutzt, was ihr eine Grossbank bieten kann.

Biss und Disziplin brauchte es, sagt Susanne Vollmeier. Die 32-Jährige ist eine der jüngsten Vizedirektorinnen von UBS. Als Teamleiterin Bau & Immobilien in der Region Zürich ist sie zusammen mit sechs Kundenberatern – ein «Powerteam», wie sie es nennt – verantwortlich für die Betreuung von Bauunternehmen, Unternehmen des baunahen Gewerbes sowie private und kommerzielle Immobilieninvestoren.

Ihr «Flair für Zahlen» habe sie in die Bankenwelt geführt. Sie begann mit einer Banklehre mit Berufsmittelschule bei UBS in St. Gallen. Das war vor 16 Jahren. Dann schöpfte sie die Möglichkeiten aus, die ihr eine Grossbank bietet: Sie nahm am Nachwuchsförderprogramm teil und arbeitete als Assistentin für mittlere und grosse Firmen in der Ostschweiz. Danach wechselte sie nach Zürich und verantwortete im Management Office strategische Projekte für Firmenkunden. Sie war Kundenberaterin für KMU und – vor ihrem Sprung in die heutige Führungsposition – Kundenberaterin Bau & Immo­bilien. UBS-intern galt sie als «Key Talent».

Tagsüber Arbeit, abends Schule

Einfach sei der Weg nicht gewesen, sagt sie. Zumal sie sich neben ihrem 100-Prozent-Job stetig weitergebildet hat: UBS-intern zum Certified Corporate Banker, an externen Schulen zur diplomierten Bankfachfrau und diplomierten Finanzplanerin. Anspruchsvoll sei der Weg aber auch gewesen, weil das Geschäft mit Firmenkunden immer noch eine Männerdomäne sei. Entsprechend müsse man sein Selbstvertrauen und seine Durchsetzungsfähigkeit stärken und diese dann auch gezielt zum Einsatz bringen. Für sie bedeutete dies, alle Herausforderungen und Barrieren anzunehmen, Widersprüche zu meistern und Druck auszuhalten. Und sie betont, dass die Karriere aktiv gestaltet werden muss, und zwar von einem selber. Die grosse Dynamik der Finanzbranche entspricht ihr. Es fasziniert sie, in einem Umfeld zu arbeiten, das regulatorisch, technisch und makroökonomisch immer anspruchsvoller wird. Sie setzt diesen Herausforderungen Fachwissen und breite Erfahrung im Corporate Banking entgegen – aber vor allem Leidenschaft und Begeisterung. Als Teamleiterin möchte sie «inspirieren, jedes Teammitglied mit seinen Stärken fördern und eine positive Grundeinstellung vermitteln». Für die leidenschaftliche Berggängerin ist es immer der Gipfelpreis, den es zu erringen gilt.Sibylle Veigl

Mit seinen 22 Jahren hat Samuel Schenk aus dem Kanton Bern bereits viele Ziele erreicht. Im Sommer 2012 hat der Elektroinstallateur EFZ seine Berufslehre bei der Salzmann Elektro GmbH erfolgreich abgeschlossen. ­«Alle, die bei der Lehrabschlussprüfung eine Note von 5,3 oder besser vorweisen konnten, qualifizierten sich für die Regionalmeisterschaften in Biel», erzählt der Bowiler. Von da an trieb es ihn von Meisterschaft zu Meisterschaft: Er belegte den zweiten Platz an den Regionalmeisterschaften, wurde Vize-Schweizer-Meister und holte sich an den Weltmeisterschaften 2013 in Leipzig die Goldmedaille. «Am Anfang hatte ich nicht unbedingt das Ziel zu gewinnen. Ich wollte mich vor allem mit meinen Kolleginnen und Kollegen messen. An der Weltmeisterschaft machte sich in mir plötzlich ein grosser Ehrgeiz bemerkbar und ich wollte Gold. «An den ersten nationalen Berufsmeisterschaften 2014 war Schenk als Experte dabei. Auch an den WorldSkills São Paulo 2015 wird er teilnehmen. «Allerdings dieses Mal nur als Gast», sagt Schenk und schmunzelt.

Neue Herausforderungen und Hürden annehmen

Die Teilnahme an den diversen Berufsmeisterschaften habe ihm persönlich und beruflich extrem viel gebracht, so Schenk. «Neben dem Aufbau eines grossen Netzwerkes war es natürlich auch eine Genugtuung für mich, zu erkennen, dass ich etwas tatsächlich erreichen kann, wenn ich es will.»

Schenk arbeitet seit dem 1. Oktober als Elektroplaner in Frutigen bei der Elektroplan Buchs & Grossen AG. «Im nächsten Jahr möchte ich unbedingt eine Höhere Fachschule absolvieren. In Biel gibt es diverse Angebote 
wie beispielsweise Hausautomation, Energietechnik oder Projektleitung, die mich sehr reizen», erzählt er. «Auf jeden Fall ist es wichtig, sich stetig weiterzubilden, neue Herausforderungen anzunehmen und in seiner beruflichen Entwicklung nicht stehen zu bleiben.»

Er sei überzeugt, den für ihn richtigen Weg ausgewählt zu haben. «Was ich am dualen Berufsbildungssystem in der Schweiz sehr schätze, ist die Kombination von Theorie und Praxis. So beschäftigen sich Lernende nicht nur mit abstrakten Gedankengängen, sondern lernen auch, im Betrieb mit anzupacken.» Die Berufslehre brauche es deshalb unbedingt und ihre Förderung sei sehr wichtig.

Generell steht für Schenk fest, dass vor allem die Elektrobranche grosse Karrieremöglichkeiten für junge Menschen bietet. «Man kann sich schnell und fundiert weiterbilden. Dies beispielsweise mit der Berufsmatura und dann an der Fachhochschule oder mit einer Höheren Berufsbildung, wie beispielsweise der Meisterprüfung, mit einem berufsbegleitenden Studium an einer Göheren Fachschule. Auch eine Weiterbildung im Betrieb bringt einen weiter. Gute Zukunftschancen bietet die Energiebranche vor allem auch im Hinblick auf die angestrebte Energiewende», ist er überzeugt.

Stéphanie Jenzer

«Einfach war der Weg nicht, da ich mich neben meinem 100-Prozent-Job stetig weitergebildet habe.»

«Die Kombination 
von Theorie und Praxis in der Berufslehre ist ein 
grosser Vorteil.»

«Die Berufsmeisterschaften haben 
mich persönlich 
und beruflich 
weitergebracht.»

Wenn die Gattin des US-Vizepräsidenten bei der Bühler AG in Uzwil einen Schweizer Lehrbetrieb aus der Nähe besucht, will das etwas heissen. Neben der US-Regierung reist in letzter Zeit eine zunehmende Zahl von Delegationen aus aller Welt in die Schweiz, um sich die Erfolgsfaktoren unseres dualen Berufsbildungssystems genauer anzuschauen. Die Berufsbildung hat in der Schweiz traditionell einen sehr ­hohen Stellenwert und dank der über die letzten Jahre stark ausgebauten Durchlässigkeit in die höheren tertiären Studiengänge stehen tüchtigen Berufsleuten heute buchstäblich alle Karrieremöglichkeiten offen. Dank diesem hervorragenden System weist die Schweiz nicht nur eine der weltweit tiefsten Jugendarbeitslosenraten auf, sondern hat wohl auch eine der höchsten Quoten an Berufsleuten, die es selbst in Weltkonzernen bis ganz an die Spitze geschafft ­haben. Wer in der Schweiz Karriere machen will, kann dies erwiesenermassen auch über den Weg der ­Höheren Berufsbildung.

Impressum: Verlag/Redaktion Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Schwarztorstrasse 26, 3001 Bernwww.sgv-usam.ch

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