Publiziert am: 22.01.2016

Gemeinsam für die Schweiz

GOTTHARD-SANIERUNGSTUNNEL – Die Schweizer Wirtschaft setzt sich mit vereinten Kräften für ein überzeugtes JA ein und bekommt dafür Unterstützung aus der Fachwelt und von der Politik.

Der Abstimmungskampf rund um die Sanierung des Gottard-Strassentunnels ist in vollem Gang. Gut fünf Wochen vor der Entscheidung am 
28. Februar halten die Gegner weiter an ihren verkehrspolitischen Träumereien fest und fordern Basteleien wie versenkbare Mittelleitplanken – was den bestehenden brandgefährlichen Tunnel noch enger machen würde – oder gigantische Verladeanlagen ohne jeden Mehrwert. Echte Lösungen zu präsentieren, gelingt ihnen nicht.

Befürworter schliessen die Reihen

Anders die Befürworter des Baus einer Sanierungsröhre. Mit vereinten Kräften und quer durchs Land stellen sie klar, weshalb die Schweiz als solidarische Gemeinschaft aller Landesteile, aber auch die Wirtschaft als Ganzes und insbesondere der für die Schweiz so wichtige Tourimus auf eine durchgehende Nord-Süd-Stras­senverbindung angewiesen sind.

«Für die Wirtschaft ist der Gotthard nicht ein mythologisiertes Gebirge, das von ideologisierten Tunnelgegnern für falsche und schädliche Polemik in einem Abstimmungskampf missbraucht werden darf», stellt FDP-Nationalrat Hans-Ulrich Bigler klar. Unternehmer Fabio Regazzi, Präsident des Industrievereins Tessin und CVP-Nationalrat des Südkantons, appelliert an die freundeidgenössische Solidarität und erinnert daran, dass Norditalien der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz ist und Unternehmen aus allen Kantonen Waren via Gotthard nach Italien exportieren oder von dort importieren. Gastro­Suisse-Präsident und Hotelier Casimir Platzer gibt zu bedenken, dass der Schweizer Tourismus – Stichwort: starker Franken – eh schon massiv unter Druck stehe. Eilige Reisegruppen aus Asien oder dem Nahen Osten, die oft mit dem Bus durch die Schweiz huschen und dabei viel Geld ausgeben, würden einen grossen Bogen um unser Land machen, wenn eine zentral wichtige Strassenverbindung durch die Alpen über Jahre geschlossen bliebe.

Unterstützung aus der Fachwelt

Doch nicht nur die betroffene Wirtschaft und bürgerliche Politiker – FDP, SVP, CVP, BDP sowie die EDU sagen JA zur 2. Gotthard-Röhre – legen dar, weshalb es zum Sanierungstunnel keine vernünftige Alternative gibt. Auch aus der Fachwelt kommt immer mehr Unterstützung für das für die gesamte Schweiz so wichtige Projekt. So setzt sich etwa der Schweizerische Verband der Stras­sen- und Verkehrsfachleute (VSS) «dezidiert» für einen Gotthard-Sanierungstunnel ein: «Der Bau einer 2. Röhre ist der einzig richtige Ansatz.» Für RoadCross Schweiz, die Stiftung für Verkehrssicherheit, ist ein JA am 28. Februar «unabdingbar», um das «sehr hohe Unfallrisiko» im nicht richtungsgetrennten Tunnel zu verringern. Der bürgerliche Umweltschutzverband Aqua Nostra Schweiz, der sich für eine nachhaltige Entwicklung auch im Alpenraum einsetzt, forfert ebenfalls ein JA: «Nur mit einer zweiten Tunnelröhre können die Verkehrssicherheit erhöht, die Zugänglichkeit des Tessins gewährleistet und eine langfristige Lösung gesichert werden.» Auch die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) engagiert sich für den Bau einer zweiten Röhre.

Hellhörig machen zudem Stimmen, die sich quasi von Amtes wegen mit Fragen der Verkehrssicherheit und der Kapazität von Transportwegen befassen. So warnt etwa der ehemalige BLS-Direktor Mathias Tromp vor einem «Fiasko», würde der gesamte Güterverkehr während der zwingend nötigen Sanierung des 35jährigen Gotthard-Strassentunnels auf die Bahn verladen. Der NEAT-Basistunnel habe weder die Kapazitäten, noch sei er darauf ausgerichtet, den gesamten Lastwagenverkehr aufzunehmen. Und schliesslich stellt das Bundesamt für Strassen fest, dass die zweite Röhre auch für eine wettbewerbsfähige NEAT wichtig sei. Und die Sanierung werde immer teurer, je später man sie anpacke.En

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