
«Wir spüren den Kostendruck der Gastronomie»
INTERVIEW ZUM MINDESTLOHN – Bereits jetzt ist es schwierig, ÂgegenĂĽber polnischen Champignons konkurrenzfähig zu bleiben.
Was lange währt, wird endlich gut: Neu sollen ausländische Unternehmen bei Kurzeinsätzen in der Schweiz Mehrwertsteuer zahlen müssen – ab 100 000 Umsatz.
MEHRWERTSTEUER FĂśR ALLE
Nach der Abstimmung vom 9. Februar über die «Masseneinwanderung» scheinen nun plötzlich Dinge möglich, die bis anhin als nicht machbar galten. Bisher zahlten ausländische Firmen in der Schweiz keine Mehrwertsteuer, sofern ihr Jahresumsatz unter 100 000 Franken lag – ein Startvorsprung von satten acht Prozent gegenüber ihren verärgerten Schweizer Mitbewerbern. Besonders im Tessin hatte diese Ungerechtigkeit seit Jahren zu erbosten Reaktionen seitens der lokalen KMU-Wirtschaft geführt.
Doch dies soll sich nun endlich ändern, wie Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf gegenüber dem «Echo der Zeit» von Radio SRF sagte. Im Rahmen der «kleinen MWSt-Reform», die im Juni in die Vernehmlassung gehen wird, sollen Unternehmen mit Sitz ennet der Grenze neu ebenfalls der Schweizer MWSt unterliegen, sofern ihr Umsatz – und zwar der weltweit erzielte – über 100 000 Franken liegt. Bei ihrer Online-Anmeldung für Einsätze bis zu 90 Tagen müssen sie zudem neu ihre MWSt-Nummer offenlegen, was die Kontrolle erleichtern soll. Laut dem Finanzdepartement sollen durch die geplante Massnahme bereits im ersten Jahr mehr als 20 000 Unternehmen neu steuerpflichtig werden und rund 40 Millionen in die Bundeskasse abliefern. Dies werde bestehende Ungerechtigkeiten beseitigen, hofft die Finanzministerin: «Ich gehe davon aus, dass wir dieses Problem damit dann gelöst haben.»
Bestehende Probleme vermindert
Ganz so optimistisch ist sgv-Steuerexperte Marco Taddei nicht. Der Vizedirektor des Schweizerischen Gewerbeverbands ist, zusammen mit sgv-Vizepräsident Dino Venezia und dem MWSt-Experten Bruno Käch, Mitglied des «Konsultativgremiums Mehrwertsteuer», welches die Idee der weltweit erzielten Umsätze ins Spiel gebracht hat. «Wie unterstützen den Vorschlag aus dem Finanzdepartement selbstverständlich», so Taddei. «Auch wenn er bestehende Probleme nicht völlig aus der Welt schafft, so vermindert er sie immerhin.» En
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