Publiziert am: 10.01.2014

Keine Fix-Ziele nach 2020

ENERGIESTRATEGIE 2050 – Der Schweizerische Gewerbeverband pocht auf eine wirtschafts­taugliche Umsetzung und lehnt Gebote, Technologieverbote und Preisvorgaben ab.

«Wenn die drei Faktoren Marktwirtschaft, Klima und Energie zusammenkommen, entstehen grosse Chancen für unsere Wirtschaft im Allgemeinen und für die KMU ganz speziell.» Dies sagte Dino Venezia, Vizepräsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv, diese Woche vor den Medien in Bern. Dort präsentierte der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft seine Überlegungen zur Energiestrategie 2050. Diese fokussieren insbesondere auf den Aspekt der Wirtschaftstauglichkeit. «Wir erachten es als unsere Verantwortung, stark auf eine marktwirtschaftliche und damit erfolgreiche Ausgestaltung der Energiestrategie einzuwirken», sagte Venezia.

Wie die Chancen, so die Risiken

«So gross wie die Chancen sind auch die Risiken bei der Energiestrategie», so Venezia weiter. Die Energiestrategie des Bundes könne nur funktionieren, wenn Unternehmen und Privatpersonen dank marktwirtschaftlicher Anreize aus Eigeninteresse daran mitarbeiteten. «Verbote, Gebote und Regulationswut hemmen die Energiestrategie.»

FĂĽr den sgv sind insbesondere folgende Kriterien wichtig:

  Eine sichere Versorgung der Wirtschaft mit Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen hat erste Priorität.

  Zweitens lehnt der sgv neue Steuern und GebĂĽhren ab und verlangt vom Staat Ausgabedisziplin.

  Drittens setzt der sgv Wert auf Wirtschaftsfreiheit und Verantwortung der einzelnen Akteure.

  Und viertens gehören Klima- und Energiepolitik unzertrennlich zusammen.

Kein Technologieverbot

Der sgv unterstützt die Stossrichtungen der Energiestrategie 2050, verlangt aber einen pragmatischen Umgang mit dieser Vorlage. «Sobald die Energiestrategie auf Verbote, Gebote und Regulationswut setzt, ist ein Scheitern vorprogrammiert», so Venezia weiter. Bei der Finanzierung seien «die Ambitionen der Wirtschaftlichkeit anzupassen und nicht umgekehrt». Es dürften keine Ziele über 2020 hinaus und insbesondere auch keine Technologieverbote im Gesetz verankert werden.

Chancen im Gebäudebereich

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler unterstrich die Wichtigkeit der Energieeffizienz: «Absolut zentral ist dabei der Gebäudebereich.» Sanierungen seien jeweils im Rahmen eines Gesamtkonzepts vorzunehmen. Dieses könne im Übrigen auch Ersatzneubauten vorsehen. «Am meisten versprechen wir uns aber von der radikalen Vereinfachung im Bereich der Baunormen und Bewilligungsverfahren und von der Flexibilisierung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Investitionen.». Hier bleibe die Energiestrategie zu bescheiden. «Die steuerliche Absetzbarkeit von Investitionen ist auf fünf bis sieben Jahre auszudehnen, um etappierungsfreie Gesamtsanierungen und Ersatzneubauten attraktiv zu machen.»

Peter Burkhalter, Geschäftsführer des Vereins Green Building, rundete die sgv-Medienkonferenz mit dem Fokus auf den Teilaspekt Gebäudepark ab. Er erinnerte daran, dass mehr als ein Drittel des nationalen Gesamtenergiebedarfs im Gebäudebestand entsteht. Gleichzeitig habe sich der Renovationsbedarf angestaut. Gut die Hälfte der vor 1980 erstellten Wohnungen seien renovationsbedürftig. Kleine Sanierungen erhöhten die Energieeffizienz des Gebäudeparks nicht. Burkhalter setzte sich dafür ein, dass häufiger Ersatzneubauten realisiert werden. Diese beinhalteten auch die Chance einer Verdichtung nach innen und leisteten einen grossen Beitrag zur Minimierung des Gesamtenergieverbrauchs.

Der Thematik «Ersatzneubauten» gewidmet ist auch die Eröffnungsveranstaltung der «Swissbau», die am 21. Januar in Basel ihre Tore aufmacht.

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