Publiziert am: 07.03.2014

Leichte Verschlechterung im Januar

KMU-BAROMETER – Die Grossunternehmen in der Industrie schneiden besser ab als die KMU. Während der Trendverlauf des Barometers der Grossunternehmen in den vergangenen Monaten positiv war, stagnierte jener für KMU seit März 2013.

Seit Oktober verbesserte sich die wirtschaftliche Lage der Grossunternehmen noch weiter. Das Barometer stieg von –0.24 Punkten im Vormonat auf 0.25 Punkte an. Etwas Boden verloren haben hingegen die KMU. Das KMU-Barometer sank leicht von –0.45 Punkte im Vormonat auf –0.47 Punkte im Januar. Die wirtschaftliche Lage der KMU bleibt somit auch weiterhin schwieriger als die der Grossunternehmen. Während der Trendverlauf des Barometers der Grossunternehmen in den vergangenen Monaten positiv war, stagnierte das KMU-Barometer seit März des vergangenen Jahres.

Grossunternehmen in der Indus­trie steigern Produktion

Während die KMU ihre Produktion in den letzten Monaten noch einmal reduzierten, konnten die Grossunternehmen ihre Produktion steigern. Diese Unterschiede bei der Produktion spiegelten sich auch bei der Beurteilung der Geschäftslage, die bei den Grossunternehmen erstmals seit Februar des letzten Jahres wieder als gut beurteilt wurde. Die Geschäftslage wurde von den KMU weiterhin als schlecht beurteilt, wobei auch hier die positive Trendwende bei den Resultaten ersichtlich war. Doch trotz dieser Aufhellung der wirtschaftlichen Lage vor allem bei den Grossunternehmen beurteilten beide Unternehmensgrössen ihr Beschäftigungsniveau immer noch als zu hoch. Sowohl bei den Grossunternehmen wie auch bei den KMU wird erwartet, dass sich die Ertragslage im ersten Quartal des laufenden Jahres wieder verschlechtert. Dieser Trend hält bei den Grossunternehmen seit 2011 und bei den KMU seit 2009 an.Weiterhin als florierende Branche kann man das Baugewerbe bezeichnen, ungeachtet der Unternehmensgrösse. Die allgemeine Geschäftslage bewerteten die Unternehmen als gut, die Auftragsbestände stiegen gegenüber dem Vorquartal noch einmal an. Zudem sind die Unternehmen nach wie vor auf der Suche nach Arbeitskräften. Obwohl der Preisdruck im Baugewerbe nach wie vor ein Thema war, entwickelte sich der Ertrag vor allem bei den Grossunternehmen positiv. Der Ertrag verbesserte sich im Januar gegenüber den letzten drei Monaten. Bei den KMU stabilisierte sich der Ertrag. Auch bei den Architektur- und Ingenieurbüros ist die aktuelle Geschäftslage gut. Bei den Grossunternehmen ist auf hohem Niveau eine leichte Abschwächung der Dynamik zu beobachten. Das gleiche Bild zeigte sich auch beim Auftragsbestand. Auch bei diesem Indikator war bei den Grossunternehmen eine abnehmende Dynamik zu beobachten.

Geschäftslage bei Dienstleistern weiterhin gut

Bei den Dienstleistern ist das Bild betreffend Unternehmensgrösse und Indikator nicht einheitlich – mit Ausnahme der allgemeinen Beurteilung der Geschäftslage. Sowohl die KMU wie auch die Grossunternehmen beurteilten ihre Geschäftslage als gut. So beobachteten die Grossunternehmen in den letzten drei Monaten steigende Erträge, wohingegen sich das Ertragsniveau bei den KMU lediglich stabilisierte. Bei den Grossunternehmen könnte die bessere Lage bei den Erträgen aber in den nächsten Monaten wieder verschwinden, da diese Unternehmen sinkende Verkaufspreise befürchten. Die KMU gehen hingegen von stabilen Preisen aus.

Im Detailhandel war die Ertragslage bei den KMU im letzten Quartal ebenfalls immer noch schwierig, während die Grossunternehmen ihre Ertragslage wenigstens stabilisieren konnten. Dies könnte auch im Zusammenhang mit den Preisen liegen, die die Grossunternehmen ebenfalls stabilisieren konnten, wohingegen sie bei den KMU weiter sanken. Doch trotz dieser besseren Ertragslage beurteilten die Grossunternehmen – genau gleich wie die KMU – ihre Geschäftslage lediglich als befriedigend. Die wirtschaftliche Situation im Grosshandel verbesserte sich im Gegensatz zu den Detailhändlern weiterhin – ungeachtet der Unternehmensgrösse. Dies vor allem dank einer besseren Ertragslage in dieser Branche. Einzig bei der Nachfrage bekundeten die Grossunternehmen etwas mehr Mühe als die KMU.

Vor allem in der Industrie läuft es bei den KMU etwas weniger gut als bei den Grossunternehmen. Dies zeigte sich bei den meisten Indikatoren sowie beim Barometer. Dieses lag bei den KMU im Januar tiefer als bei den Grossunternehmen. Bei den Dienstleistern ist die Situation je nach Branche und Indikator etwas differenzierter, aber sowohl die Grossunternehmen wie auch die KMU profitieren von einem soliden Privatkonsum.

Sozialpartnerschaft als Motor der Schweiz

kommentar

Was ist im Moment die grösste Gefahr für die schweizerische Volkswirtschaft? Es sind weder die Schwellenmärkte noch die europäische Konjunktur; ja selbst die Frankenstärke ist nicht die wichtigste Herausforderung. Das Erfolgsmodell Schweiz wird ganz konkret durch die Mindestlohn-Initiative gefährdet. Und das hat klare ökonomische Gründe.

Die Schweiz hat sowohl die Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 als auch die Frankenstärke im Jahr 2011 gut überstanden. Es gab natürlich leichte Blessuren, doch vor allem der Arbeitsmarkt blieb gesund – er spürte keine Krise. Das ist im internationalen Vergleich eine sehr gute Nachricht und vor allem für die einzelnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber persönlich positiv.

Warum blieb aber der Markt so robust? Die Antwort ist einfach: Weil er flexibel ist. Arbeitgeber schätzen einen Markt, in welchem die Preissignale stimmen. Ja sie sind sogar bereit, zuletzt am Personal zu sparen, oder wenn es notwendig ist, zu streichen. Unternehmen in der Schweiz sind bereit, auch in Krisensituationen die Belegschaft zu halten. Das können sie aber nur, weil die Preise stimmen. Würde es nun zu einer künstlichen Überteuerung kommen, würden Arbeitgeber den Rotstift schnell beim Personal ansetzen.

Aber auch Arbeitnehmer profitierten von der Flexibilität, gerade in den Krisenzeiten. Sie wussten um die Situation, wurden produktiver und erhielten sogar mehr Lohn! Es ist Paradox, doch auch während beider Konjunkturschwächen hatten die Arbeitnehmer einen realen Lohnanstieg. Das geschieht nur dank der Flexibilität, die Menschen vorantreibt. Die Einführung eines Mindestlohnes würde gerade dieses sozialpartnerschaftliche Geben und Nehmen aushebeln. Der flexible Schweizer Arbeitsmarkt ist eine wichtige Errungenschaft des Landes. Er sorgt für Chancengleichheit, Wohlstand und Lebensqualität.

Henrique Schneider, Ressortleiter sgv

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