Publiziert am: 07.02.2014

«Nicht verfassungskonform»

TREUHANDBRANCHE – Treuhand-Suisse-Präsidentin und Nationalrätin Daniela Schneeberger (FDP∕BL) spricht sich gegen die Erbschafts- und Schenkungssteuer auf nationaler Ebene aus.

Überregulierungen und vermehrte Bürokratie: Die Präsidentin von Treuhand Suisse und Baselbieter FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger spricht sich nicht nur gegen diese Merkmale aktueller politischer Bestrebungen aus, sondern auch gegen die Erbschafts- und Schenkungssteuer auf nationaler Ebene. Sie erklärt weshalb: «Einerseits greift diese in verfassungswidriger Weise in die Kompetenz der Kantone ein und andererseits hebt sie die Eigentumsgarantie auf.» Diese neue Steuer, die bei den Steuerpflichtigen eine Doppel-, beziehungsweise Dreifachbelastung auslöst, sei ungerecht. Ausserdem verletze sie die in der Verfassung garantierte Rechtsgleichheit. «Es obliegt den einzelnen Treuhändern, ihre Kunden über diese Fragestellung entsprechend aufzuklären», so Schneeberger.

Nachteil im Wettbewerb

Die Schweiz werde im Zuge der Unternehmenssteuerreform III voraussichtlich attraktive Besteuerungsformen aufgeben müssen, sagt Schneeberger. «Dies führt zu einem Nachteil im internationalen Steuerwettbewerb.» Es sei eher notwendig zu prüfen, wie mit gezielten Reformen des Verrechnungssteuergesetzes der Steuerstandort Schweiz attraktiver ausgestaltet werden könne.

Erhöhte Anforderungen

Daniela Schneeberger weiss auch, dass die zunehmende Internationalisierung der Steuerthematik in den letzten Jahren dazu geführt hat, das Steuerklima zu verschärfen und infolge dessen der Regulierungsbedarf gestiegen ist. Dies brachte, nicht zuletzt in der Treuhandbranche, diverse Änderungen mit sich. «Die Treuhandbranche sieht sich mit verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. Die Tätigkeiten haben sich nicht nur stark verändert, sondern verlangen mittlerweile auch ein hohes fachtechnisches Niveau.» Deshalb müssten Kooperationen mit Beratungsformen oder Treuhandgesellschaften optimiert werden. Eine Lösung für das Problem seien zum Beispiel Teilspezialisierungen sowie ein interner und externer Erfahrungsaustausch innerhalb der Firma.

Heute würden Treuhänder nicht mehr bloss als Kundenbetreuer für KMU fungieren, sondern sich immer mehr auch mit privaten Unternehmenden und Non-Profit-Organisationen auseinandersetzen. «Die Kunden wünschen sich nebst Vertrauenswürdigkeit auch flexible Berater und eine breite fachliche Qualifikation», so Schneeberger. Diese reichten von Steuerberatung, Buchführung über betriebswirtschaftliche Beratungen bis hin zur Wirtschaftsprüfung.

Es sei deshalb für Treuhänder, wie im Übrigen auch für Unternehmen in allen anderen Branchen, sehr wichtig, ihren Mitarbeitenden Entwicklungsperspektiven bieten zu können, um als Arbeitgeber ihre Attraktivität zu erhalten. «Gerade Mitarbeiterbeteiligungs- und Erfolgsbeteiligungsmodelle können hier die Attraktivität steigern», sagt Schneeberger.

Stéphanie Jenzer

Gewerbestatistik

Das Referat von Nationalrätin Daniela Schneeberger (s. Haupttext) war der Höhepunkt der Jahresversammlung 2014 der Konferenz gewerblicher Treuhandfirmen, die aus über 150 Mitgliedern besteht. Die Gewerbestatistik ist eine Interessengemeinschaft von qualifizierten Treuhandgesellschaften, die seit über 60 Jahren jährlich eine umfassende Erhebung über die Buchhaltungsergebnisse von rund 9000 gewerblichen KMU durchführt. Die Daten werden sorgfältig gesammelt, nach Branchen und bestimmten Kriterien geordnet und zu Kennzahlen verarbeitet.Ho

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