Publiziert am: 21.02.2014

Optimal vorbereitet in die Lehre

LEHRPLAN 21 – Der LP 21 stellt die Weichen fĂŒr die Zukunft der Berufsbildung. Deshalb setzt sich der sgv fĂŒr einen optimalen Übertritt im Bereich der Nahtstelle SekI ∕ SekII ein.

Der Lehrplan 21 (LP 21) ist eine Premiere fĂŒr die Volksschule: Zum ersten Mal sollen alle Kinder in der Deutschschweiz die gleichen Lernziele haben. Nicht alle sind glĂŒcklich mit dem Papier. Auch fĂŒr den Schweizerischen Gewerbeverband sgv gibt es noch einige kritische Punkte, die geregelt werden mĂŒssen, bevor die Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz den Lehrplan nach der Überarbeitung im Herbst 2014 verabschieden will.

Der LP21 wird zwar nur die obligatorische Schule in den 21 Deutschschweizer Kantonen harmonisieren, doch der Entscheid fĂŒr oder gegen die Berufslehre, fĂŒr oder gegen den gymnasialen Bildungsweg wird bereits in der obligatorischen Schule vorgespurt. Unter diesem Aspekt ist fĂŒr sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler klar, «dass das erste Lehrjahr nicht darin bestehen darf, MĂ€ngel aus der obligatorischen Schulzeit aufarbeiten zu mĂŒssen.» Gerade dort liege hĂ€ufig auch der Grund fĂŒr einen Lehrabbruch im ersten Lehrjahr. «Wenn von der Wirtschaft verlangt wird, dass 95 Prozent aller Jugendlichen einen Sek-II-Abschluss erlangen mĂŒssen, braucht es auch auf der vorangehenden Stufe qualitativ genĂŒgend Grundlagen», konkretisiert Bigler. FĂŒr den sgv ist der LP21 noch ungenĂŒgend und er fordert deshalb, dass er nochmals ĂŒberarbeitet wird. So fehlen die Instrumente fĂŒr die Leistungsmessungen. «Aus Sicht der schweizerisch organisierten Berufsbildung ist es wichtig, dass die Lehrbetriebe wissen, welche Kompetenzen ihre kĂŒnftigen Lernenden in die Berufsfachschule mitbringen werden. Dazu braucht es zwingend Leistungsmessungen, deren Form und Umfang selbstverstĂ€ndlich von den zustĂ€ndigen Gremien festgelegt wird», erklĂ€rt Bigler.

Ein zweiter Punkt betrifft die Berufs-wahlvorbereitung. Diese Hauptforderung des sgv ist im LP21 momentan nicht erfĂŒllt. Dazu Bigler: «Zwar betonen die Exponenten der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK immer und immer wieder, dass eine gute Berufswahlvorbereitung sehr wichtig ist. Diese bleibt aber weiterhin ein fĂ€cherĂŒbergreifendes Thema, ohne klar festgelegte Stundenzahlen.» Unsere KMU-geprĂ€gte Wirtschaft hĂ€nge davon ab, wie und dass unser kĂŒnftiger Berufs-nachwuchs auf den Übertritt in die Sekundarstufe II gut vorbereitet sei. Und dazu sei eine gute Berufswahlvorbereitung absolut zentral.

Mathematik vereinfachen

Auch das zweite fĂ€cherĂŒbergreifen-de Thema ICT und Medien mĂŒsse aus der Sicht der Wirtschaft als eigenstĂ€ndiges Fach vermittelt wer-den. «Das Beherrschen der Informa-tionstechnologien und digitalen Kompetenzen gehört heute zu den Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen», so Bigler. Ein noch zu ĂŒberarbeitender Punkt ist fĂŒr den sgv auch das Fach Mathematik. Auf der Oberstufe ist eine derartige FĂŒlle von Kompetenzen geplant, dass ein unĂŒbersichtliches Gemisch von Grundlagen, Übungen, Anwendungen und mathematischen Spielereien entstehen wĂŒrde. Oft fehle der Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen. Damit werde ihre Unlust verstĂ€rkt, sich mit Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften zu beschĂ€ftigen. Aus Sicht der Berufsbildung hingegen seien die AnsprĂŒche der mathematischen Kenntnisse und Fertigkeiten vom Umfang her eher bescheiden. «Es ist viel wichtiger, dass die SchulabgĂ€nger diese Grundlagen beherrschen. Das sind Fertigkeiten, bei denen ein gewisser Drill angebracht ist, auch wenn das Wort in der PĂ€dagogik verpönt ist», sagt Bigler. Handlungsbedarf sieht der sgv auch im Fach «Wirtschaft, Arbeit und Haushalt». «Alle Jugendlichen, egal ob sie anschliessend eine Berufslehre oder eine wiedereinfĂŒhrende Schule besuchen, sollten ĂŒber ein minimales Basiswissen ĂŒber unser Wirtschaftssystem und ĂŒber die ZusammenhĂ€nge zwischen Angebot und Nachfrage verfĂŒgen», ist Bigler ĂŒberzeugt. Dazu gehöre auch die Sicht der Produktion und der Unternehmer.

Corinne Remund

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