Publiziert am: 24.01.2014

Die Arbeit verleiht Unabhängigkeit

«This-Priis» – Heute wird der Zürcher Integrationspreis bereits zum 9. Mal verliehen. Die Auszeich­nungen erhalten die beiden Unternehmungen Elektro Hertig und die Kern Studer AG.

Es ist so weit: Heute Freitag wird im Kanton Zürich wieder der «This-Priis» verliehen. Bereits zum neunten Mal wird er einmal jährlich an Unternehmungen aus dem Wirtschaftsraum Zürich vergeben, die sich nachhaltig, aktiv und erfolgreich für Menschen mit einem Handicap einsetzen – sei dieses psychischer oder physischer Natur – und diese in ihren Betrieb integrieren.

Im Jahr 2014 geht der Preis an zwei Firmen: Die Elektro Hertig aus Tann-Rüti sowie die Kern Studer AG mit Sitz in Samstagern. Die beiden Betriebe weisen eine komplett andere Philosophie auf und sind in unterschiedlichen Geschäftsbereichen tätig.

Die Elektro Hertig beschäftigt zur Zeit fünf Mitarbeiter, die durch Krankheit oder Unfall beeinträchtigt sind oder dies waren. Ihr Grundsatz lautet: «Weg von IV und Sozialhilfe». Bei der Kern Studer AG arbeiten zwei Metallbauer, die beide leicht geistig beeinträchtigt sind.

WegfĂĽhrer in Sachen Integration

Seit mittlerweile vier Jahren setzt sich die Kern Studer AG für Integration ein. Seit damals, respektive zwei Jahren, arbeiten zwei geistig leicht behinderte Mitarbeiter in der Firma. Betreut werden die beiden 22- und 24-Jährigen jeweils durch einen «Götti», arbeiten aber weitgehend selbstständig. Geschäftsleiter Urs Studer begründet sein soziales Engagement folgendermassen: «In unserem Betrieb haben wir keine grossen Möglichkeiten, Leute auszubilden.» Dafür gebe es im Betrieb in Samstagern jedoch ziemlich viel einfache Arbeit, Abänderungen, Anpassungen, Einräum- und Ausräum­arbeiten und Waren zum Rüsten. «Hier können wir Leute brauchen, für die einfache Arbeit angemessen und richtig ist», sagt er. Sein Ziel sei es vor allem, den Mitarbeitenden zu zeigen, dass all ihre Tätigkeiten wichtig seien und dass man sie als Mitarbeiter im Betrieb brauche. «Wir integrieren die beiden so gut wie nur möglich, aber wir versuchen auch, sie weiterzubringen. Aber ich möchte nicht, dass sie bei uns bleiben, weil sie keine andere Möglichkeit haben, sie sollen nicht von uns abhängig sein», so Urs Studer.

Das Preisgeld wird die Kern Studer AG vor allem in die beiden geistig leicht behinderten Mitarbeiter investieren. Sie sollen eine Ausbildung zum Staplerfahrer erhalten. Zusätzlich können sie zusammen mit ihren «Göttis» an einem Antischleuderkurs teilnehmen und erhalten je einen Feriengutschein sowie einen Gutschein für Arbeitskleider und Sicherheitsschuhe.

«Damit Menschen Würde empfinden, brauchen sie Arbeit.»

Sozial engagiert – schon immer

Insgesamt beschäftigt die Elektro Hertig AG in Tann-Rüti 13 Angestellte, fünf von ihnen sind handicapiert. Tätig sind sie vor allem in den Bereichen der Buchhaltung, im Verkauf, in der Auslieferung oder in der Montage. Geschäftsführer Ruedi Hertig ist seit 26 Jahren davon überzeugt, dass arbeitslose Menschen so schnell wie möglich wieder in den Arbeitsprozess integriert werden müssen und verhindert werden muss, dass sie in einer zu langen Wartezeit Selbstvertrauen, Kompetenzen und Qualifikationen verlieren.

Hertig und seine Gattin Magdalena setzen sich schon ihr ganzes Leben lang für handicapierte Personen ein – sei es ­beruflich oder privat. «Mein Mann hat ein Herz, das für Benachteiligte und Schwache schlägt», sagt Magdalena Hertig. «Meine Motivation kommt aus meiner christlichen Überzeugung, Menschen unabhängig von Status und Bildung würdevoll zu behandeln», so Ruedi Hertig. Damit Menschen Würde empfinden würden, bräuchten sie Arbeit.

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