Das Reformpaket Altersvorsorge 2020, das im
vergangenen November in die Vernehmlassung geschickt wurde, hat
bisher bloss ein bescheidenes Echo ausgelöst. Das erstaunt, ist
doch mit jÀhrlichen Mehrkosten von mindestens neun Milliarden
Franken zu rechnen. Noch erstaunlicher ist, dass es sogar
WirtschaftsverbÀnde gibt, die dem Monsterpaket aus dem Hause Berset
viel Wohlwollen entgegenbringen und die bereit wÀren, ihren
Mitgliedern massive Zusatzkosten aufzuhalsen.
Der Grund fĂŒr die bis anhin gemĂ€ssigten
Reaktionen liegt auf der Hand: Aufgrund der DesinformaÂtionspolitik
des Bundes hat noch kaum jemand realisiert, was er persönlich und
was sein Arbeitgeber an zusĂ€tzlichen Steuern und LohnabzĂŒgen
abzuliefern hÀtten. Dieser Intransparenz will der sgv ein Ende
setzen. Unter www.sgv-usam.ch hat er ein Tool ins Netz
gestellt, das allen Interessierten nach Eingabe des Alters und des
Bruttolohns ausrechnet, mit welchen Mehrkosten bei der Umsetzung
der Altersvorsorge 2020 zu rechnen wÀre. Die Ergebnisse sind
erschreckend: es lassen sich kaum Fallbeispiele konstruieren, bei
denen die dem BVG unterstellten Versicherten nicht mit jÀhrlichen
Mehrkosten von mindestens 500 Franken rechnen mĂŒssten. Je nach
Konstellation könnten die jÀhrlichen Mehrkosten selbst bei einer
«bloss» einprozentigen Mehrwertsteuererhöhung auf bis gegen 2000
Franken ansteigen. Auch die Mehrkosten fĂŒr die Arbeitgeber gingen
massiv ins Tuch. Zwei Erkenntnisse erstaunen speziell: Die
Mehrkosten in der beruflichen Vorsorge fielen viel stÀrker ins
Gewicht als die Folgen der MehrwertsteuerÂerhöhungen, und die
prozentuale Mehrbelastung bei TieflohnbezĂŒgern wĂ€re um ein
Mehrfaches höher als im Hochlohnbereich. Die Reformvorlage ist
deshalb nicht nur extrem teuer und wirtschaftsschÀdlich, sondern
auch absolut unsozial.
Kurt Gfeller,
Vizedirektor sgv
LINK
www.sgv-usam.châââšrechner-Âaltersvorsorge